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Was macht eigentlich Kagida/Pegida Kassel #4 #43-Ende

Kagida #43 (30.11.2015)

Ihr einjähriger Geburtstag war für Pegida Kassel die reinste Blamage. Es kamen nur noch ca. halb so viele KundgebungsteilnehmerInnen wie in der Vorwoche, inklusive der RednerInnen 15 Personen. Obwohl es der Jahrestag war, konnte deshalb erneut nicht spaziert werden. Die Polizei kesselte einige der zahlenmäßig deutlich überlegenen Gegendemonstrant*innen ein. Es kam zu 15 polizeilichen Maßnahmen und zwei Festnahmen.

Dezember

Im Dezember legte Pegida Kassel eine Pause ein. Ein zuvor angekündigter gemeinsamer Weihnachtsmarktbesuch kam nicht zustande.

Kagida #44 (04.01.2016)

Die erste Veranstaltung im neuen Jahr konnte trotz einmonatiger Pause keine neuen TeinehmerInnen mobilisieren. Es fanden sich wie bei der letzten Veranstaltung im Jahr 2015 ca. 15 TeilnehmerInnen ein. Gegenprotest wurde von dem massiven Polizeiaufgebot verunmöglicht. Die Kagidas standen zwischen dem Friedericianum und dem Zirkuszelt des Zirkus Flic Flac. Es gab an den einzigen beiden Zugängen Einlasskontrollen. Zudem war eine stark erhöhte Polizeipräsenz im gesammten Innenstadtbereich festzustellen. Es wurde ein Redebeitrag von der dritten Kagida Veranstaltung wiederholt und sich viel über einen Angriff auf Mario Becks Auto beschwert. Dieser Angriff dürfte auch für das massive Polizeiaufgebot an dem Tag verantwortlich gewesen sein. Das Orga-Team kündigt an, dass sie in der folgenden Woche an dem einjährigen Geburtstag von Legida teilnehmen wollten. Zudem sei es unklar wie es in der Zukunft weitergehen solle, es werde darüber spontan informiert.

Kassel in Leipzig (11.01.2016)

Das Kasseler Orga-Team verzichtete auf eine eigene Veranstaltung. Stattdessen fuhren sie nach Leipzig zu Legida, wo Michael Viehmann eine kurze Rede halten durfte. Dort lies er sich mit Hannes Ostendorf, dem Sänger der Hooligan-Band “Kategorie-C” fotografieren.

Kagida #45 (18.01.2016)

Erneut kamen ca. 15 Personen zur Veranstaltung von Pegida Kassel. Es wurde weder spaziert noch wurden Redebeiträge gehalten. Die Polizei war erneut mit vielen Kräften vor Ort und trennte den Gegenprotest mit einer Polizeikette von Kagida. Die Veranstaltung löste sich nach einer Stunde blitzartig auf, einige KundgebungsteilnehmerInnen wurden beim weggehen von den ca.40-50 Gegendemonstrant*innen bedrängt. Mittlerweile gibt es Streit zwischen den TeilnehmerInnen und der Orga-Gruppe. So wurde Viehmann und Beck vorgeworfen sich „mehr für den Osten zu interessieren“ und die Veranstalter werden als „unerträglich“ beschrieben. Auch der Kagida-Stammkunde Marcel Weifenbach stand außerhalb der Versammlung und machte sich nach kurzer Zeit mit seinen beiden Begleitern auf den Weg in die Kneipe “Nighttime” statt an der Veranstaltung teilzunehmen.

„Kassel passt auf“

Die Kagida-Organisatoren Michael Viehmann und Mario Beck haben sich in der zwischenzeit ein weiteres Agitationsfeld gesucht. Sie gründeten nach den Vorfällen in Köln eine Kasseler Bürgerwehr. Mehr dazu: http://task.noblogs.org/post/2016/01/18/gruendung-einer-buergerwehr-in-kassel/

Gründung einer Bürgerwehr in Kassel

Nach einigen erschreckenden Nachrichten von Schlägertrupps, die als Konsequenz aus den Übergriffen an Silvester am Kölner Hauptbahnhof Jagd auf „anders“ aussehende gemacht haben, hat sich nun unter dem Label „Kassel passt auf!“ auch in Nordhessen eine Bürgerwehr gegründet. Zur Zeit beschränkt sich das Ganze auf eine Seite bei Facebook, die innerhalb kürzester Zeit knapp 3000 Likes bekommen hat.

Das Landesamt für Verfassungsschutz Hessen gab in der HNA an, keine Erkenntnisse über die OrganisatorInnen der Gruppe zu haben. Überraschend ist dies nicht, konnte das LfVH doch auch bei Kagida keine rechten Tendenzen entdecken und ist bis heute bemüht, die Aufklärung des NSU-Mordes in Kassel zu verhindern.

Unsere Recherche ergab, dass die Verwalter der Seite die Kagida-Initiatoren Michael Viehmann und Mario Beck sind, die sich über die Bürgerwehr ein neues Aktionsfeld erhoffen. Die „aktiven“ Mitglieder der Gruppe setzen sich sowohl aus den Kagida-Kadern, als auch aus dem Rocker- und Türstehermilieu zusammen, zu nennen ist beispielsweise die „Hardcore Crew Cassel“. Die Bürgerwehr kündigt an, regelmäßig in Kassel Patrouillie laufen und eine Notfallnummer organisieren zu wollen.

Auf Facebook verkündete die Gruppe, am Samstag in der Kasseler Innenstadt unterwegs gewesen zu sein. Mehr als ein Foto vom menschenleeren Königsplatz kam dabei nicht zu Stande.

Wie die Übergriffe in Köln gezeigt haben, sorgen selbsternannte Bürgerwehren keineswegs für Sicherheit auf der Straße, sondern erzeugen Angsträume oder stellen im schlimmsten Fall eine physische Bedrohung für Menschen dar, die von ihnen anhand optischer Merkmale als Geflüchtete eingeordnet werden.

Obwohl es bereits viel positive Resonanz auf der Internetseite gab und mehrere Personen Interesse bekundeten, verfügt die Gruppe bisher über keine Struktur außerhalb von Facebook. Grund dafür war auch ein unerwarteter Todesfall im Orga-Team.

Doch nicht nur die Köpfe hinter der Bürgerwehr sind momentan wichtig. Mit Ekel verfolgen wir die mediale Debatte nach den Ereignissen von Köln. Nach antifeministischen Kampagnen gegen den „Gender-Wahn“ stehen die „Rechte der Frau“ nun bundesweit ganz oben auf der Agenda rechter Bewegungen und werden zur Agitation gegen Geflüchtete genutzt. Feministische Themen, die früher nur Linke interessierten und vom Rest der Gesellschaft belächelt bzw. negiert wurden, werden auf einmal in jeder großen Zeitung verhandelt. Auch in der Facebook-Gruppe „Kassel passt auf“ wurde jüngst ein Selbstverteidigungskurs für Frauen beworben. Die Basis feministischer Kämpfe darf allerdings nicht Rassismus sein. Das Patriarchat wurde nicht erst an Silvester eingeführt und die momentane Debatte verschleiert sowohl den Sexismus innerhalb der deutschen Gesellschaft als auch die Kämpfe dagegen. Zum weiterlesen empfehlen wir auch den Text der Kölner Genoss_innen „Mit Rassismus gegen Sexismus?“

Was macht eigentlich Kagida/Pegida Kassel? #3 #37-#42

Nachdem die Vereinsgründung von Kagida im Juni bereits in einer Satzung festgehalten wurde, wurde der Verein „PEGIDA Kassel e.V.“ am 06. Oktober offiziell vom Amtsgericht in Kassel bestätigt.

Kagida #37 (12.10.2015)
Am Friedrichsplatz kamen gegen 19:00 Uhr Kagida-OrganisatorenInnen und Teilnehmende zusammen – insgesamt 14 Personen – und hielten unter Gegenprotest eine Kundgebung ab. Für die nächste Woche kündigte Kagida an, keine Kundgebung in Kassel durchzuführen, da die OrganisatorInnen planten, zur bundesweiten Pegida Demonstration anlässlich des einjährigen Jubiläums nach Dresden zu fahren.

Kagida #38 (26.10.2015)
Auf dem Friedrichsplatz trafen sich gegen 19:00 Uhr 18 Personen, unter ihnen Mario Beck, um die Kagida Kundgebung durchzuführen. Begleitet wurden sie von einem circa 15 bis 20 Personen starken Gegenprotest.

Kagida #39 (02.11.2015)
Gegen 19:00 Uhr kamen circa 20-30 Kagida-DemonstrantInnen auf dem Friedrichsplatz zusammen und führten eine Kundgebung durch, welche erneut von Gegenprotest begleitet wurde. Neben den Organisatoren fand unter anderem der NPDler Marcel Weifenbach den Weg zur Kundgebung.

Kagida #40 (09.11.2015)
Auf dem Friedrichsplatz versammelten sich gegen 19:00 Uhr ca. 29 Personen zur Kagida-Kundgebung, unter ihnen Joachim Bachmann und Ilona Paczkowski. Michael Viehmann und Mario Beck hielten Reden und wollten eine Demonstration durchführen. Da jedoch keine Demonstration angemeldet war, wurde ein Marsch für die nächste Woche angekündigt. Am Tag zuvor sind sowohl Mario Beck, als auch Michael Viehmann auf einer Aktion von “Wir helfen beim Grenzbau” in Schirnding in Bayern als Redner aufgetreten. Der Gegenprotest hat kurzzeitig das Verlassen der Organisatoren vom Friedrichsplatz verhindert und Mario Beck mit seinem Auto bei der Abreise gestört.

Kagida #41 (16.11.2015)
Gegen 19:00 Uhr kamen circa 33 Personen zur Kagida-Kundgebung auf dem Friedrichsplatz zusammen und führten vorerst eine einstündige Kundgebung durch. Gesprochen haben Mario Beck, Marco Mander und ein Gastredner – Michael Viehmann war nicht vor Ort. Ungefähr 40 Personen haben gegen die Kagida-Kundgebung protestiert. Kurz vor 20:00 Uhr setzten sich sowohl Kagida und Polizei, als auch die Gegendemonstrant*innen auf der Frankfurter Straße Richtung Amtsgericht in Bewegung und liefen über die Fünffensterstraße auf die Obere Königsstraße bis zum Königsplatz und von dort über die Untere Karlsstraße zurück zum Friedrichsplatz. Auf der gesamten Strecke sind Antifaschist*innen direkt vor Kagida und der Polizeikette gelaufen und haben Parolen gerufen, während Kagida einen stummen Marsch durchgeführt
hat. Für die Passant*innen in der Innenstadt wirkte der geplante fremdenfeindliche Spaziergang somit wie eine antirassistische Demo.

Kagida #42 (23.11.2015)
Um ungefähr 19:00 Uhr trafen sich ca. 27 Personen zur Kagida-Kundgebung auf dem Friedrichsplatz und hielten eine einstündige Kundgebung ab. Gesprochen haben Mario Beck, Marco Mander und Ilona Paczkowski – Viehmann war erneut nicht auf der Kundgebung. Circa 50 Personen haben sich zu einem Gegenprotest zusammengefunden, welcher von einer BFE-Einheit von Kagida getrennt wurde. Obwohl für diesen Montag auf Facebook ein Spaziergang angekündigt war, wurde die Kundgebung ohne Demonstration beendet.

Kagida konnte bis zum 16.11.2015, wo über 30 Personen zur Veranstaltung kamen, einen leichten Zulauf verzeichnen. Der erstarkte und für viele Pegida Kassel TeinehmerInnen als sehr störend empfundene Gegenprotest, welcher zum peinlichsten jemals durchgeführten Kagida-Spaziergang und zurgleich zur größten Antifasponti seit dem letztem Winter sorgte, führte vermutlich dazu, dass am 23.11.2015 wieder weniger als 30 Personen zur Pegida-Kassel Veranstaltung fanden und somit kein Spaziergang stattfand.
Zudem wurden mehrere Kagida TeilnehmerInnen, unter ihnen ehemaliger Kagider-Redner und Ordner, Joachim Bachmann, von ca. 30 Antifaschist*innen massiv bei der Abreise gestört. Für nächste Woche den 30.11.2015 plant Pegida Kassel ihren Jahrestag durchzuführen. Wir würden uns freuen, wenn sich viele Genoss*innen dem Gegenprotest anschließen, um den geplanten Jahrestag so ungemütlich wie die Veranstaltungen der letzten zwei Wochen zu gestalten.

Spaziergang Pegida Kassel am 16.11.2015
Spaziergang Pegida Kassel am 16.11.2015

Viktor Seibel als Security in Unterkunft für Geflüchtete im Landkreis Goslar

seibelNachdem wir erst vor kurzem einen Artikel über die Beschäftigung eines „Sturm 18“-Neonazis in einer Heidelberger Unterkunft für Geflüchtete (Indymedia, taz, Frontal21)  geschrieben haben, müssen wir nun erneut einen ähnlichen Fall öffentlich machen: In einer Unterkunft iLandkreis Goslar arbeitet der neurechte Kasseler Aktivist Viktor Seibel als Security.Einen Namen in der rechtsradikalen Szene machte sich Seibel durch unzählige Auftritte auf Kundgebungen und Demonstrationen als Redner oder (Mit-)Organisator.

 

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Zwei Veranstaltungen in der Region – Agitationsversuche durch KAGIDA

Trotz anhaltender Flaute ruft KAGIDA zur Teilnahme an zwei Veranstaltungen in der Region auf. Bei Facebook macht Viehmann weiter Stimmung gegen Geflüchtete.

Informationsveranstaltung in Lohfelden

Am Mittwoch den 14. Oktober findet um 20 Uhr eine öffentliche Informationsveranstaltung im Lohfeldener Bürgerhaus (Lange Straße 22) statt. Dort soll durch den Regierungspräsidenten über die Einrichtung einer Erstaufnahmeunterkunft in Lohfelden informiert werden. Derzeit wird ein ehemaliger Gartenmarkt in der Otto-Hahn-Straße als Erstaufnahmeunterkunft eingerichtet. Mit dabei auch Freiwillige aus der Umgebung, die beim Umbau helfen. Bei Facebook wird die Veranstaltung von KAGIDA in der Hoffnung, dort Stimmung gegen Geflüchtete machen zu können, beworben.

Öffentliche Sitzung der Gemeindevertretung in Guxhagen

Weniger gut sieht es momentan in Guxhagen aus, wo sich bereits eine Initiative besorgter Eltern gegründet hat, die gegen die Unterbringung von Geflüchteten in der Nähe eines Kindergartens und zweier Schulen protestiert. In Guxhagen findet am Donnerstag den 15. Oktober die öffentliche Sitzung der Gemeindevertretung statt, deren Einladung KAGIDA ebenfalls bei Facebook veröffentlicht hat und dort für eine zahlreiche Unterstützung der “besorgten Eltern” wirbt. Dort soll ebenfalls die Unterbringung der Geflüchteten Thema sein. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Sitzungssaal in der Gemeindeverwaltung (Zum Ehrenhain 2, Guxhagen).

Nachdem sich für KAGIDA in den letzten Wochen die eigene Bedeutungslosigkeit durch Teilnehmerzahlen von unter einem Dutzend offenbarte, scheint Viehmann nun Morgenluft zu wittern. Zumindest bei Facebook ist KAGIDA darum bemüht, den Eindruck entstehen zu lassen, die Geflüchteten würden nicht etwa der Witterung wegen aus der Zeltstadt in Schwarzenborn, wo es diese Woche den ersten Schnee gab, nach Lohfelden verlegt werden sondern weil sie zuvor negativ aufgefallen seien.

Screenshot KAGIDA

Screenshot KAGIDA

Screenshot KAGIDA

Screenshot KAGIDA

Was macht eigentlich Kagida? #2 #27-#36

KAGIDA VOR DER SOMMERPAUSE

Kagida #27-#32
Zwischen dem 08.06.15 und dem 13.07.2015 fanden sechs Kagida-Versammlungen am Scheidemann-Platz statt. Lediglich an zwei Montagen wurde eine Anlage aufgebaut und Redebeiträge gehalten. Die restlichen Tage standen die Teilnehmenden im Kreis beisammen und unterhielten sich, während ihre Anzahl mit ca. 10 Personen gleich blieb. Unter ihnen befanden sich meist die bekannten Gesichter: Michael Viehmann, Jeanny Waitschullis-Viehmann, Mario Beck, Marcel Weifenbach und Victor Seibel, der am 06. Juli auf der Dügida Demonstration in Duisburg eine Rede gehalten hat und zuletzt nicht mehr bei Kagida, jedoch bei beispielsweise Thügida in Nordhausen oder auf der „Offensive für Deutschland“ Demonstration in Leipzig aufgetreten ist.
Derweil machte man wiedermal keinen Hehl daraus, zu welcher politischen Ausrichtung sich Kagida hingezogen fühlt, indem man auf Facebook einen Post des neonazistischen Onlineportals „Dortmund-Echo“ teilte.
Ende August wurde der regelmäßige Kagida-Ordner,  Sascha Stein, wegen versuchten Totschlags festgenommen. Obwohl die Tat bereits im Juni passierte, liegt der Geschädigte immer noch im Koma.

KAGIDA NACH DER SOMMERPAUSE

Kagida #33 (31.08.15)
Gegen 19.00 Uhr trafen sich unter anderem Michael und Jenny Viehmann, Mario Beck und Marcel Weifenbach am Scheidemannplatz und bauen einen Generator auf. Gegen 20.15 Uhr wurde die Veranstaltung beendet, Reden wurden nicht gehalten und Audiobeiträge nicht abgespielt. Insgesamt waren etwa 10 Personen anwesend.

Kagida #34 (07.09.15)
Um circa 19.00 Uhr kamen Viehman, Beck und unter anderem Weifenbach zusammen, diesmal auf dem Friedrichsplatz.  Es wurden ein Generator aufgebaut, Deutschlandfahnen und ein Transparent aufgehängt. Neben kurzen Redebeiträgen von Michael Viehmann und Mario Beck, wurden ein Audiobeitrag der rechten Internetprominenz Dr. Alfons Proebstl und ein Beitrag zu den Ausschreitungen im Erstaufnahmelager in Suhl abgespielt. Viehmann rief auf, sich am 04. Oktober an einer „Lebenden Grenze“ zwischen Deutschland und Tschechien zu beteiligen, in deren Organisation er und seine Frau Jeanny involviert sind. Insgesamt waren 12 Personen anwesend.
Derweil fanden sich circa 20 Personen zu einem spontan organisierten Gegenprotest zusammen.

Kagida #35 (14.09.15)
Gegen 19.00 Uhr trafen sich die Kagida-Organisatoren und Teilnehmende wieder auf dem Friedrichsplatz. Eine Anlage wurde aufgebaut, Redebeiträge wurden jedoch nicht gehalten. Insgesamt waren etwa 14 Personen anwesend, darunter wie üblich Weifenbach, Beck und Viehmann. Am Sonntag zuvor ist Michael Viehmann bei einer Pegida Villingen-Schwenningen Demonstration als Redner aufgetreten.

Am 21. und dem 28. September ist die Kagida-Kundegebung ausgefallen.

Kagida #36 (05.10.15)
Gegen 19.00 kamen unter anderem die bekannten Gesichter Mario Beck, Michael und Jeanny Viehmann auf dem Friedrichsplatz zusammen und bauten eine Anlage auf. Neben einer „Rede“ von Mario Beck berichtete Michael Viehmann voller Stolz von der Aktion der „Lebenden Grenze“ bei Sebnitz, die laut Eigenaussage von Jeanny Viehmann erdacht und in Kassel organisiert worden sein soll. Insgesamt waren circa zehn Personen anwesend.

Kagida am 31.08.15 auf dem Scheidemann-Platz

Kagida-Kundgebung (mitte) am 31.08.15 auf dem Scheidemann-Platz

Versuchter Totschlag: U-Haft für KAGIDA-Ordner

Am 25. August berichtete die HNA unter Berufung auf das Polizeipräsidium Nordhessen von der Festnahme eines 29-jährigen im Zusammenhang mit einem versuchten Tötungsdelikt. Was weder Presse noch Polizei erwähnen: Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um den KAGIDA-Ordner Sascha Stein. Was war passiert?

Vorgeschichte: Der “Pferdeschänder” von Espenau

Im nordhessischen Espenau (Landkreis Kassel) filmte im März eine Videokamera zufällig einen Mann, der eine Stute missbrauchte. Die Tat wurde mit einer ganzen Reihe solcher Vorkommnisse in Verbindung gebracht und der gejagte “Pferdeschänder” schnell als 51-jähriger aus Hohenkirchen identifiziert. Während die Polizei sich um Beweise bemühte, fanden Passanten am 11. Juni den 51-jährigen schwer verletzt auf einem Gehweg im Espenauer Ortsteil Mönchehof. Ein Fall von Selbstjustiz? Vom Täter fehlte zunächst jede Spur. Der 51-jährige liegt bis heute im Koma. Am 21. August folgte die Festnahme eines Tatverdächtigen: Sascha Stein aus Espenau. Noch am selben Tag gesteht er, den 51-jährigen niedergeschlagen zu haben und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Zur Person

Sascha Stein wurde am 3. Februar 1986 geboren und wohnte bis zu seiner Inhaftierung in Espenau. Bereits seit Dezember 2014 gehört Stein zum harten Kern der Kasseler KAGIDA-Truppe, fungierte dort oft als Ordner. Er zeichnet sich neben seiner regen Teilnahme an den Kundgebungen und “Spaziergängen” durch seine Gewaltbereitschaft aus. An mehreren Abenden war Stein an versuchten Übergriffen auf größtenteils junge Antifaschist*innen beteiligt, oft wollte er als Initiator der Auseinandersetzung die anderen anstacheln. An einem Abend versuchte er aus einer Gruppe von KAGIDA-TeilnehmerInnen heraus einen Schüler, den er als Gegendemonstrant wiedererkannt zu haben meinte, aus der Straßenbahn zu ziehen und zu verprügeln. Nur durch Eingreifen einiger Passant*innen konnte dies verhindert werden.

Auf seiner öffentlich einsehbaren Facebook-Seite prahlt Stein mit mindestens einer weiteren Körperverletzung.

 

“Sturm 18 Cassel”-Vize als Security in Heidelberger Unterkunft für Geflüchtete

Rene Sparbier bei der ArbeitObwohl nach den ersten Skandalen um Misshandlungen von Geflüchteten durch Mitarbeiter des zuständigen Sicherheitsdienstes zu erwarten wäre, dass die Betreiber ihr Personal seitdem mit mehr Bedacht auswählen, arbeitet seit Kurzem der Kasseler Neonazi Rene Sparbier als Security in der Unterkunft für Geflüchtete auf dem ehemaligen Militärgelände des Patrick-Henry-Village in Kirchheim/Heidelberg. Betrieben wird die Unterkunft von European Homecare, die schon in der Vergangenheit wegen rassistischen Übergriffen in ihren Unterkünften in der Kritik stand.

 

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Michel Friedrich und die „Hardcore Crew Cassel“

„Nachdem am 28.07.2015 der vom Kasseler Neonazi Michel Friedrich geplante Waffendeal durch die Autonome Antifa Freiburg aufgedeckt wurde, wollen wir einige Details zu seiner Person und seinem Umfeld ergänzen. Wir wollen damit zeigen, dass Friedrich nicht isoliert handelt, sondern sich bis heute in einem Netzwerk aus organisierten Neonazis bewegt und derzeit darum bemüht ist, in Kassel eine neue Gruppe aufzubauen. Am Ende steht für uns bis heute die unbeantwortete Frage, wer in Kassel den NSU unterstützt hat und ob Friedrich dabei eine Rolle spielte.

Michel Friedrich mit Kutte

Michel Friedrich (*1985 in Meiningen) gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Kameradschaft Sturm 18 Cassel, die er sich in Form eines Tattoos auf dem Bauch hat verewigen lassen. Mit der heutigen Trinker-Gruppe um Bernd Tödter (Hintergrund #1, #2, #3) hatte Sturm 18 damals wenig zu tun. Friedrich ist als rechtsmotivierter Straftäter bekannt und unterhält enge Kontakte zu Personen der regionalen Nazi-Szene, z.B. Mike Sawallich und dem mittlerweile enttarnten V-Mann des Hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz Benjamin ‚Gemüse‘ Gärtner.

Derzeit ist Friedrich darum bemüht, die Hardcore Crew Cassel (HCC) aufzubauen. Mit ihren Kutten versucht die HCC sich zumindest die Optik eines Rocker-Clubs zu geben, wenn sie auch bisher kein offizieller MC ist. Friedrich selbst bezeichnet sich als ihr Leitwolf.

Das Clubhaus der HCC befindet sich im Industriegebiet außerhalb Kassels, in der Industriestr. 18A, Kaufungen, in einer alten Kartbahn. Dort finden vereinzelt Techno-Parties und mittlerweile regelmäßig offene Kneipenabende statt. Im August 2014 wurde ein Sommerfest mit Konzert und Besuchern aus dem ganzen Umland veranstaltet. Im Juni 2015 feierte Friedrich im Clubhaus seinen 30. Geburtstag. Zu den Gästen gehörte unter anderem Harald Rödiger, der in den letzten Jahren im ganzen Bundesgebiet auf Nazi-Demonstrationen gesehen wurde und als Mitglied der Arischen Bruderschaft um Thorsten Heise regelmäßig Orga- und Security-Aufgaben auf Veranstaltungen übernimmt. Zu den Geburtstagsgästen gehörte auch Lukas Lange, der zum Sturm 18-Umfeld gehört und zuletzt durch seine enge Verbindung zur vermeintlichen “Terrorzelle” Oldschool Society aufgefallen war. Lange ist Mitglied im Witzenhäuser Rolling Danger MC und dort nicht der einzige Neonazi.

Eine weitere Gruppe der Hardcore Crew gibt es in Uslar (Niedersachsen, LK Northeim). Eines der Mitglieder fiel als Besucher des Honour & Pride Open Air in Nienhagen (2014) auf. Ebenfalls dort war Anika Bolle aus Hamburg, die auch zum Freundeskreis von Friedrich gehört.

Ein anderer, schon länger bekannter Neonazi in den Reihen der HCC ist Danyel Huth. Huth besuchte 2013 das von Heise organisierte Rechtsrock Open Air Eichsfelder Heimattag und handelt in seiner Freizeit mit rechtsradikaler Musik. Seine große Leidenschaft ist die Zucht und der Verkauf von Bartagamen (Schuppenkriechtieren). Er pflegt gute Kontakte zu einflussreichen Personen der rechtsradikalem Musikszene wie Marco Eckert (u.a. Words of Anger). Wie auch bei Friedrich lässt sich für Huth die Mitgliedschaft in der Oidoxie Streetfighting Crew nachweisen. Bei der HCC ist er nur Welpe.

Da die Oidoxie Streetfighting Crew eine mögliche Schnittstelle zwischen NSU und regionaler Naziszene darstellt, sind sowohl Friedrich als auch Huth für antifaschistische Recherche von Bedeutung. Schließlich ist bis heute nicht geklärt, wer vor Ort die notwendige Unterstützungsarbeit für das NSU-Trio geleistet hat. Sowohl Friedrich als auch Huth haben bis heute gute Kontakte in die organisierte Nazi-Szene und wie nun bekannt wurde offenbar auch direkten Zugang zu Schusswaffen. Die „Distanzierung“ der HCC von Rassismus und Neonazi-Strukturen kann in Anbetracht der Tatsachen nur als ein schlecht durchdachter Versuch der Schadensbegrenzung verstanden werden.“

Quelle: linksunten

Was macht eigentlich Kagida? #23 bis #26

Um Kagida ist es in den letzten Wochen sehr still geworden, die vergangenen Montage sind hier kurz zusammengefasst:

Kagida #23

Am 11.05.2015 wurde Kagida von 24 Personen besucht. Anwesend waren unter anderem Michael und Jennifer Viehmann, Marcel Weifenbach, Mario Beck, und Viktor Seibel. Die „Demonstration“ musste erneut auf dem Bürgersteig durchgeführt werden und hatte nahezu keine Außenwirkung. Auf der Kagida-Facebookseite wurde in der gleichen Woche ein Text von der Neonazipartei „Die Rechte Dortmund“ geteilt.

Kagida #24

Am 18.05.2015 kamen nur noch 12-14 Personen, unteranderem Mario Beck und Michael Viehmann.

Kagida #25

Für den darauffolgenden Montag, den 26.05.2015, verzichtete Kagida, offiziell aufgrund des Stadtfestes, auf eine Demonstration. Laut eigener Aussage wurde stattdessen ein „Infostand“ organisiert.

Kagida #26

Am 01.06.2015 fanden sich inklusive Organisatoren nur noch ca. zehn Personen bei der Kundgebung von Kagida ein. Einen Spaziergang gab es nicht. Als Redner traten Mario Beck, Michael Viehmann und Victor Seibel auf, wobei letzterer die Veranstaltung direkt nach seiner Ansprache sehr hektisch verließ, auch Viehmann machte einen desinteressierten Eindruck.

Kagida #22

Diesen Montag fanden sich 20 RassistInnen auf dem Scheidemannplatz ein.
Beworben wurde die Veranstaltung mit einen Zitat von Voltaire:
„Wenn du wissen willst, wer dich beherrscht, musst du nur herausfinden, wen du nicht kritisieren darfst.“
Dies dürfte eine Anspielung Viehmanns auf seinen Strafbefehl sein,  den er sich auf Grund antisemitischer Kommentare auf Facebook einhandelte.

Nachdem letzte Woche nur 10 RassistInnen  sich auf dem Scheidemannplatz einfanden entschieden sie sich keine offizielle Veranstaltung abzuhalten.  So möchte Kagida den peinlichen Auftritt unter den Tisch kehren und behauptet, es wäre erst ihre 21. Veranstaltung. Viehmann war diese Woche „krank“.  Moderierte wurde die Kundgebung erneut von  Mario Beck.
Victor Seibel  sprach über die polnische Kriegsschuld am 2. Weltkrieg und kündigte für die Zukunft an, in seinen Reden weiter auf die „Umerziehung“ seitens der Siegermächte einzugehen.
Mittlerweilen verzichtet Kagida auf den Satz „Wir sehen uns auf der Straße“ aus guten Grund – das Volk der 20 Leute darf nur noch auf dem Bürgersteig laufen.
Nach der obligatorischen Runde um den Block redete ein  „Herr Koch“. Er sprach sich dafür aus, sich nicht mit den haltlosen Anschuldigungen des politischen Gegners aufzuhalten sondern diese zu ignorieren.

Weiterhin beklagte man sich bei Kagida über körperliche Übergriffe nach den Veranstaltungen sowie über beschädigte Fahrzeuge in den letzten Wochen.

Kagida #21 – Bald am Ende?

+++ 10 Personen bei Kagida +++ Veranstaltung nach 5 Minuten beendet +++ Zwei Spontandemonstrationen am Wochenende +++

Kagida erreichte am 27. April einen neuen Tiefpunkt. Nachdem vorige Woche Tatjana Festerling und Lutz Bachmann nur knapp 60 RassistInnen mobilisieren konnten, kamen diesen Montag nur noch zehn. Nach fünf Minuten entschieden sie sich, die Veranstaltung ausfallen zu lassen. Es fand weder eine Kundgebung noch ein “Spaziergang” statt. Einige Stunden zuvor hatte Michael Viehmann vergeblich versucht, einen Antifaschisten in der Innenstadt mit Pfefferspray anzugreifen.

Am vergangenen Wochenende fanden außerdem zwei antirassistische Spontandemonstrationen statt, um auf das Schicksal der Refugees an den europäischen Außengrenzen aufmerksam zu machen. Die Demonstration der “besorgten Eltern” wurde wegen der angekündigten Proteste kurzfristig abgesagt.

Kagida #20

++ Lutz Bachmann und Tatjana Festerling bei Kagida +++ 60 TeilnehmerInnen +++ NPD marschiert mit +++ Erneut Übergriffe durch Polizei +++

Nachdem Kagida zunächst für Montag den 20. April mobilisiert hatte, wurde die Veranstaltung kurzfristig auf Samstag (18. April) verschoben.

Nur etwa 60 TeilnehmerInnen kamen nach Kassel, um sich die extra angereisten Lutz Bachmann und Tatjana Festerling anzuhören. Für Kagida ist diese Veranstaltung ein weiterer Tiefpunkt und beweist erneut das verhältnismäßig niedrige Mobilisierungspotential trotz hochkarätiger Gäste. In seiner Rede prangerte Bachmann die “Kasseler Zustände” an und gestand, dass er sich “hier nicht nachts auf die Straße trauen” würde. Humoristischer Höhepunkt der ansonsten eher drögen Veranstaltung war der Auftritt resp. Abgang von Kagida-Mitorganisator Mario Beck, der zum Abschluss seiner Rede von der Bühne fiel.

Auf die Kundgebung folgte der obligatorische “Spaziergang”, diesmal auf erweiterter Route, um den Block, der bis auf vereinzelte Böllerwürfe störungsfrei verlief.

Polizeigewalt und Repression

Die angemeldete Gegenkundgebung auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor der Handwerkskammer, zu der etwa 250 Personen gekommen waren, wurde derweil von der Polizei eingekesselt, um den RassistInnen von Kagida einen entspannten Marsch durch die Stadt zu ermöglichen und Protest an der Route zu verhindern. Als einige Antifaschist_innen versuchten, die Kundgebung zu verlassen, wurden sie von der Polizei mit Pefferspray und Schlagstöcken angegriffen.

Mindestens eine Person kollabierte durch den Peffersprayeinsatz und musste im Krankenhaus behandelt werden. Auch die Zufahrt des Rettungswagens wurde durch die Polizei blockiert.

Insgesamt kam zu sieben Ingewahrsamnahmen durch die Polizei. Als Reaktion wurde kurzer Hand eine Kundgebung vor dem Polizeipräsidium abgehalten. Solltet ihr Post von den staatlichen Repressionsorganen bekommen, meldet euch umgehend bei der Roten Hilfe Ortsgruppe Kassel.

 

Pegida und NPD Seit an Seit

Einen Großteil der TeilnehmerInnen stellten andere Pegida-Gruppen. So waren Personen von Pegida-Hamburg, -Hannover, -Frankfurt und sogar -München anwesend.

Einen eigenen Block bildeten diverse NPDler von denen sich Viehmann vor einigen Wochen zu distanzieren versuchte.
npd-blogAm Transparent (v.l.n.r.):

  • Martin Kohlhepp, Vorsitzender des NPD Bezirksverbandes Osthessen
  • Stefan Jagsch, Vorsitzender der NPD Hessen
  • Peter Richter, der die NPD in ihrem Verbotsverfarhen als Anwalt vertritt
  • Daniel Lachmann Stellvertretender Landesvorsitzender der NPD Hessen.
  • Peter Marx NPD Stadtrat in Saarbrücken und Fraktionsgeschäftsführer der NPD-Fraktion in Mecklingburg-Vorpommern.
  • (nicht im Bild) Sascha Wagner trat u.a. für die NPD Pirmasens-Zweibrücken an.
  • (Nachtrag) ganz rechts am Transparent: Jean-Christoph Fiedler, Bezirksvorsitzender NPD Südhessen

Fazit

Erneut konnte Kagida kaum gestört werden. Dennoch war es ein Debakel für Kagida, mit lediglich 60 Personen zu laufen, die extra aus dem ganzen Bundesgebiet angereist kamen. Die Polzei bewies erneut, dass sie bereit ist, 60 RassistInnen mit allem Mitteln den Weg frei zu machen. Zuletzt möchten wir anmerken, dass die Polizei in der letzten Zeit wiederholt in Kassel Gegenkundgebungen einkesselte und es ratsamer ist, andersweitig aktiv zu werden.

Antifa bleibt Handarbeit – RassistInnen angreifen