Die Befreiung von Ausschwitz liegt 77 Jahre zurück. Wir erinnern an die Widerstandskämpferin und Kommunistin Paula Lohagen, die diesen 27. Januar 1945 nicht mehr miterleben konnte. Ihre Spur verliert sich mit der millionen Anderer in der Hölle von Ausschwitz nach Jahren des Widerstands, der Verfolgung und Internierung. Wir erinnern an sie als Antifaschist*innen Kassels und aus der Verantwortung, dass Auschwitz nie wieder geschehe.
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Querdenken – Montagsspaziergänge und rechte Beteiligung
Fast bundesweit haben die Montagsspaziergänge der Querdenken-Bewegung es in den letzten Wochen geschafft eine neue Protestdynamik zu entfalten. In Kassel ziehen wöchentlich mittlerweile etwa 500 „Corona Rebellen“ durch die Stadt, hinzu kommen alle zwei Wochen angemeldete Aufmärsche. Die reaktionäre Stoßrichtung der Bewegung sowie die kollektive Erfahrung des vermeintlichen Widerstands aktiviert dabei auch Personen aus den verschiedenen Spektren der Kasseler Rechten. Einige Personen davon möchten wir im Folgenden kurz vorstellen.
- Thomas Haase (3.v.l.), Burschenschaft Germania, mit u.a. Julian Scholz (2.v.r.)
- Julian Scholz (grüne Mütze) im Gespräch mit AfD Kreisverbandssprecher Thomas Schenk (2.v.r)Bild: Pixelarchiv
Update: Querdenken in Kassel
Mutmaßlicher Rechtsterrorist aus Spangenberg für CDU aktiv
Wie gestern durch verschiedene Medienberichte bekannt geworden ist, sitzt ein 20-jähriger aus Spangenberg bereits seit Mitte September wegen der Vorbereitung einer „schweren staatsgefährdenden Gewalttat“ und Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz in Untersuchungshaft. Bei dem Verhafteten handelt es sich um Marvin Euhus, der mit seiner Familie in Spangenberg wohnt und eine Ausbildung zum Tischler macht. Bei der Durchsuchung fanden Ermittler:innen der Polizei nach eigenen Angaben zahlreiche Sprengkörper und ein selbstgeschriebenes, rassistisches Manifest, in welchem er einen Rassenkrieg herbeiphantasiert.
Die Neonazi-Studenten: Burschenschaft Germania Kassel
Antifaschistische Recherchebroschüre gegen die Burschenschaft Germania Kassel
Inhalt
Die Studentenverbindung Germania Kassel ist als einzige Burschenschaft Kassels glücklicherweise allein auf weiter Flur. Dennoch ist sie wie andere Burschenschaften des Dachverbands „Deutsche Burschenschaft“ politisch in der neonazistischen und völkischen Rechten angesiedelt. Seit der letzten öffentlichen Aufmerksamkeit sind einige Jahre vergangen, daher richten wir erneut 2021 einen antifaschistischen Blick auf die Entwicklungen in der Wolfsangerstraße 98 in Kassel.
Es zeigt sich: Die Burschenschaft ist weiterhin eine Institution der rechten Szene in Kassel und verfügt über ein nicht zu unterschätzendes Potential an Aktivisten. Ihre Mitglieder waren und sind dabei häufig über die Burschenschaft hinaus in relevanten rechten Stukturen, darunter dem militanten Neonazismus, aktiv. Gleichzeitig bekleiden die sogenannten Alten Herren der Burschenschaft nach ihrer Studienzeit gesellschaftliche Positionen als Professoren, Schuldirektoren, Lehrer, Reservisten und in einem Fall sogar stellvertreten ürgermeister. Ein Grund mehr für uns über die Burschenschaft Germania und die neonazistischen Aktivitäten ihrer Mitglieder aufzuklären.
Schon wieder „Querdenken“ in Kassel
Für den kommenden Samstag, den 24. Juli 2021, ist erneut eine bundesweite „Querdenken“-Demonstration in Kassel angekündigt. Auch einige Tage vor der Demo ist es noch schwierig, eine verlässliche Einschätzung über die Mobilisierungskraft der „Querdenker“ zu treffen.
Freiheit für Lina! – Solidaritätserklärung
Wir erklären uns erneut mit der inhaftierten Antifaschistin Lina solidarisch, die seit November 2020 in Untersuchungshaft in der JVA Chemnitz sitzt. Ihr und Anderen wird vorgeworfen, den Eisenacher Neonazi Leon Ringl überfallen und verletzt zu haben. Weiterhin soll die Gruppe für einen Überfall mit Schlagstöcken und Reizgas auf Ringls Neonazikneipe „Bulls Eye“ verantwortlich sein.
Das war der 20. März in Kassel
Der Großaufmarsch der Querdenker*innen in Kassel am 20. März war bundesweit in der Presse und hat für zahlreiche Skandale gesorgt. Warum sich der Aufmarsch überhaupt in dieser Art und Weise vollziehen konnte, warum die paar eingesetzten Bullen mit großer Brutalität gegen Blockierer*innen vorgegangen sind, darüber wird auch in den kommenden Wochen noch viel diskutiert werden. Wir wollen mit einer kurzen Einschätzung über die Beteiligung des rechten Spektrums beim Aufmarsch am 20. März in Kassel dazu beitragen, die Geschehnisse aus antifaschistischer Perspektive bewerten zu können.

Die Kasseler AfD auf der Querdenken Demonstration am 20.03.2021. Im Vordergrund von links nach rechts: Gerhard Schenk, Michael Moses-Meil, Sven Dreyer (mit Schild)
Der folgende Beitrag wird laufend ergänzt. Stand: 18. April
„Freie Bürger Kassel“ planen Großdemonstration am 20.03.2021
Die „Freien Bürger Kassel“, hervorgegangen aus „Querdenken561“, planen derzeit eine Großdemonstration am 20.03.2021 in Kassel. Unter dem Motto „Frühlingserwachen – die Welt steht auf“ wird in einem Anflug von Größenwahn angekündigt, Kassel werde an diesem Tag zum Zentrum einer „weltweiten Mega-Demo“. Dazu werden in einem eigenen Telegram-Channel mit aktuell 13.000 Mitgliedern weitere Demonstrationen und Kundgebungen in angeblich mehr als 30 Ländern beworben. Auch wenn hinter den Ankündigen von Versammlungen in den meisten Ländern keine Strukturen stehen, muss gegenwärtig doch damit gerechnet werden, dass Kassel am 20.03 zumindest zu einem Schauplatz der deutschlandweiten „Querdenken“-Bewegung wird.
Aufdecken! Broschüre gegen die AfD Kassel
AfD Kreis Kassel stellt militanten Neonazi zur Wahl auf
Die lokale Kasseler Antifa Gruppe informiert, dass die „Alternative für Deutschland“ Kreis Kassel zur Kommunalwahl im März 2021 den langjährigen Kameradschafts-Neonazi Christian Wenzel, Weggefährte von Stephan Ernst, aufstellt.
Die „Querdenken“-Bewegung in Kassel – Ein Rückblick auf 2020
Seit unserer ersten Einschätzung zu den „Hygiene Demos“ in Kassel hat sich viel getan: die „Querdenken“-Bewegung konnte sich bundesweit etablieren und Großdemonstrationen wie in Berlin und Leipzig haben ihre Gefährlichkeit auch auf der Straße bestätigt. Sie ist zum Sammelbecken und Aktionsfeld der extremen Rechten geworden – Hooligans, „Neue Rechte“ und Neonazis konnten in ihrem Schutz und mit der Zustimmung des mobilisierten Volkes zeitweise weitgehend ungehindert in Aktion treten.
Jahresbericht 2019
Nach längerer Pause ist unser Jahresbericht rechter Aktivitäten in Kassel und Umgebung für das Jahr 2019 erschienen und kann ab jetzt hier als PDF angesehen und heruntergeladen werden. Link zum pdf
- Der Mord an Walter Lübcke
- Combat 18 Deutschland und Stanley Röske
- Der Naziaufmarsch am 20. Juli
- Die AfD in Kassel
- Die Kombinatsgastsätte Marbachshöhe
- Die Burschenschaft Germania
- Kasseler Hooligan-Szene an der Person Malte Ahlbrecht
- Die Kneipe Night Time
- Bernd Tödter und „Sturm 18“
- Türkisch-Islamischer Faschismus
- Lebensschützer*innen in Kassel
- Ulrich Kutschera – Professor für Pflanzenphysiologie an der Universität Kassel
Nachtrag Januar 2022: Der vorig im Artikel „Die AfD in Kassel“ geführte Lothar J. ist nach eigenen Angaben nicht mehr Mitarbeiter der Marbachshöhe und steht ebenfalls nach eigenen Angaben der AfD nicht nahe. Michael Groth betreibt die Gaststätte Marbachshöhe in Eigenregie.
Das Netzwerk der KSV-Hooligans: Neonazis, Kampfsport und Fußball
Malte Ahlbrecht, geboren am 25.01.1994, ist fest in die Strukturen der Kasseler Hooligan-Szene eingebunden. Weiterhin als relevante Figur in der militanten Neonaziszene um Thorsten Heise aktiv und Combat 18 im Dreiländereck. Er war letztlich mitverantwortlich für zwei große neonationalsozialistische Zeitschriften. Eine strukturelle Betrachtung eines Teils der Kasseler Naziszene.
- Malte Ahlbrecht, Neonazi und KSV Kassel-Hooligan
„Hygiene-Demos“ auch in Kassel – Eine erste Einschätzung
Seit Wochen auch Proteste gegen die Corona-Maßnahmen in Kassel +++ Beteiligung von Neonazis, Verschwörungsideolog*innen und Reichsbürger*innen
Einige von euch haben es sicher schon mitbekommen: unter dem Label „nicht ohne uns“ als Teil der Sammlungsbewegung des sogenannten „Demokratischen Widerstands“ versammeln sich seit mehreren Wochen auch in Kassel Menschen zu sogenannten „Hygiene-Demos“. Bundesweit finden Veranstaltungen wie diese statt, um für die Grundrechte zu demonstrieren; bundesweit nehmen daran auch Neonazis, Verschwörungsideolog*innen und Reichsbürger*innen teil.