Archiv der Kategorie: Publikationen

Neonazi bei AfD Waldeck-Frankenberg

Nachdem sie die letzten Jahre mit Abwesenheit glänzten, nahmen dieses Jahr wieder Kasseler Neonazis an dem Gedenkaufmarsch zur Bombardierung Dresdens teil. Darunter war mit Nils Wilhelm auch ein langjähriger Kasseler Naziaktivist und Mitglied der Burschenschaften Germania Kassel und Rheinfranken Marburg. Berichtenswert ist: Nils Wilhelm hat ebenfalls Anschluss an die nordhessische AfD gefunden. Damit ist nach Tristan Lessing, Michael Werl und Richard Klock erneut ein Nazibursche bei der regionalen AfD gelandet.

Nils Wilhelm am 11.02.2023 mit David Rose beim Neonaziaufmarsch in Dresden (Bild: Pixelarchiv)

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Rechercheüberblick: Die Anhänger der Kasseler AfD

Anlässlich der anstehenden Antifa Demonstration gegen den Stammtisch der AfD Kassel am 06.12.22 veröffentlichen hier wir eine Rechercheübersicht der AfD Anhänger, die mehrere Stammtische der AfD Kassel im Jahr 2022 besuchten.

Alle unten abgebildeten Personen nahmen an den intern beworbenen Stammtischen der AfD Kassel in der Gaststätte Marbachshöhe teil und wurden durch Antifaschist*innen dokumentiert. Hinweise zu den abgebildeten Personen nehmen wir per Mail oder verschlüsselten Kontaktformular entgegen.

Mit einem Klick aufs Bild kann eine Detailansicht betrachtet werden.

Kein Raum der AfD! Fight Back!

Mehr Informationen zur Demonstration unter https://antifakassel.noblogs.org

Über rechte Reservisten: Der Volkstrauertag in Kassel

Am „Ehrenmal“ in der Aue wird unter anderem dem „Panzerkorps Grossdeutschland“ gedacht, dessen Truppenverbände an Kriegsverbrechen in Polen und Serbien beteiligt waren

Dieses Jahr gibt es mal wieder Streit um den Volkstrauertag in Kassel. Die Reservisten der Bundeswehr in Kassel würden gerne, wie sonst jedes Jahr, am „Ehrenmal“ im Auepark der getöteten NS-Kriegsverbrecher der Wehrmacht gedenken. Das grün-geführte hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst dagegen steht militärischen Zeremonien am „Mahnmal“ skeptisch gegenüber und sieht den Ruf von Stadt und Bundeswehr in Gefahr. Wir wollen – statt uns an dem Selbstgespräch deutscher Erinnerungspolitik zu beteiligen – den diesjährigen Volkstrauertag zum Anlass nehmen, die Verflechtung der Reservistenkameradschaft in die politische Landschaft Kassels aufzuzeigen. Dabei lässt sich ein durchaus typisches Bild zeichnen: Die Schnittmenge von Militarismus und Nationalismus führt hier rechtskonservative CDU mit Faschisten aus AfD und Burschenschaften zusammen.

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Junge Alternative Kassel: Ein Angriff und Sterben für die Waffen-SS

Querdenken 20.03.2021: vlnr "Juliano", Felix Kaltschenko, Philipp Kolodziej

Querdenken Demonstration 20.03.2021: vlnr „Juliano“, Felix Kaltschenko, Philipp Kolodziej (Bild: Recherche Nord)

Recherchebeitrag über die Junge Alternative Kassel

Inhalt:
1. Rechte Enthemmung: Angriff auf der Querdenken Großdemo
2. Faschisten im alten Gewand
3. Von der Naziburschenschaft zur Jungen Alternative
4. Kader ohne Jugend
5. Personen – Outings

                                  
Vor mehr als einem Jahr berichteten wir über einen PfeffersprayAngriff auf einen Ortsversteher der Kasseler Linken bei der „Querdenken“-Großdemonstration am 20.03.2021. Nun stellt sich heraus: Die beiden Angreifer waren und sind aktive Mitglieder der Jungen Alternative, der Jugendorganisation der AfD. Ein Anlass für uns, die Überreste der Jungen Alternative in Kassel und ihre faschistischen Ausfälle näher zu beleuchten.

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Die Neonazi-Studenten: Burschenschaft Germania Kassel

Antifaschistische Recherchebroschüre gegen die Burschenschaft Germania Kassel

Inhalt

  1. Struktur
  2. Politisches Wirken
  3. Rechte Umtriebe
  4. Personenverzeichnis – Outings

[hier als .pdf lesen]

Die Studentenverbindung Germania Kassel ist als einzige Burschenschaft Kassels glücklicherweise allein auf weiter Flur. Dennoch ist sie wie andere Burschenschaften des Dachverbands „Deutsche Burschenschaft“ politisch in der neonazistischen und völkischen Rechten angesiedelt. Seit der letzten öffentlichen Aufmerksamkeit sind einige Jahre vergangen, daher richten wir erneut 2021 einen antifaschistischen Blick auf die Entwicklungen in der Wolfsangerstraße 98 in Kassel.

Es zeigt sich: Die Burschenschaft ist weiterhin eine Institution der rechten Szene in Kassel und verfügt über ein nicht zu unterschätzendes Potential an Aktivisten. Ihre Mitglieder waren und sind dabei häufig über die Burschenschaft hinaus in relevanten rechten Stukturen, darunter dem militanten Neonazismus, aktiv. Gleichzeitig bekleiden die sogenannten Alten Herren der Burschenschaft nach ihrer Studienzeit gesellschaftliche Positionen als Professoren, Schuldirektoren, Lehrer, Reservisten und in einem Fall sogar als stellvertretender Bürgermeister. Ein Grund mehr für uns über die Burschenschaft Germania und die neonazistischen Aktivitäten ihrer Mitglieder aufzuklären.

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Aufdecken! Broschüre gegen die AfD Kassel

Broschüre gegen die Alternative für Deutschland im Kasseler Kommunalwahlkampf 2021

[hier als .pdf lesen]

  1. AfD Kassel – Die Stephan Ernst Partei
  2. Die Junge Alternative in Kassel
  3. Ein Neonazi auf der Wahlliste
  4. AfD Funktionäre Kassel Stadt
  5. AfD Funktionäre Kassel Land
  6. Wahllisten

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AfD Kreis Kassel stellt militanten Neonazi zur Wahl auf

Die lokale Kasseler Antifa Gruppe informiert, dass die „Alternative für Deutschland“ Kreis Kassel zur Kommunalwahl im März 2021 den langjährigen Kameradschafts-Neonazi Christian Wenzel, Weggefährte von Stephan Ernst, aufstellt.

Christian Wenzel heute

Christian Wenzel heute

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Jahresbericht 2019

Nach längerer Pause ist unser Jahresbericht rechter Aktivitäten in Kassel und Umgebung für das Jahr 2019 erschienen und kann ab jetzt hier als PDF angesehen und heruntergeladen werden. Link zum pdf

Nachtrag Januar 2022: Der vorig im Artikel „Die AfD in Kassel“ geführte Lothar J. ist nach eigenen Angaben nicht mehr Mitarbeiter der Marbachshöhe und steht ebenfalls nach eigenen Angaben der AfD nicht nahe. Michael Groth betreibt die Gaststätte Marbachshöhe in Eigenregie.

Das Netzwerk der KSV-Hooligans: Neonazis, Kampfsport und Fußball

Malte Ahlbrecht, geboren am 25.01.1994, ist fest in die Strukturen der Kasseler Hooligan-Szene eingebunden. Weiterhin als relevante Figur in der militanten Neonaziszene um Thorsten Heise aktiv und Combat 18 im Dreiländereck. Er war letztlich mitverantwortlich für zwei große neonationalsozialistische Zeitschriften. Eine strukturelle Betrachtung eines Teils der Kasseler Naziszene.

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Die Burschenschaft Germania

Aus dem Jahresbericht 2019

An vielen universitären Standorten existieren studentische Verbindungen, Burschenschaften und andere männerbündische Reliquien vergangener Jahrhunderte. Meist jedoch an älteren Universitäten, die sich gerne den Stempel „geschichtsträchtig“ aufdrücken möchten.

Doch auch die recht „junge“ Universität Kassel besitzt solche Verbünde mit der farbentragenden Studierendenverbindung TW V. Chattia ( T.V. Bauhütte zu Kassel vorm. Hildburghausen/Thüringen) in der Gartenstraße 17 in Kassel/Wesertor und die farbentragende Burschenschaft Germania Kassel in der Wolfsanger Straße 98 Kassel/Wolfsanger. Letztere fiel vor allem durch ihre rechten und überzeugt nationalsozialistischen Mitglieder immer wieder negativ auf. Die Burschenschaft Germania Kassel ging am 4. Dezember 1985 aus der Vereinigung Alter Burschenschafter Kassel (VAB) hervor. Seit 1991 ist sie in der Deutschen Burschenschaft (DB) organisiert.

Burschenschaft Germania Kassel, Wolfsangerstraße 98

Burschenschaft Germania Kassel, Wolfsangerstraße 98

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Bernd Tödter und „Sturm 18“

Aus dem Jahresbericht 2019

Für viele ist der Name Bernd Tödter bekannt, da dieser in verschiedenen extrem rechten Kameradschaften und Gruppen auftauchte. Er ist jedoch ebenfalls für seine Gewaltbereitschaft namenhaft, aufgrund derer er als gefährliche Person einzuschätzen ist.

Gruppenfoto „Aryan Circle“, Bernd Tödter in der Mitte

Gruppenfoto „Aryan Circle“, Bernd Tödter in der Mitte

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Die AfD in Kassel

Aus dem Jahresbericht 2019

Bei der Landtagswahl in Hessen am 28.10.2018 schaffte die Alternative für Deutschland (AfD) mit 13,1 % der Stimmen auch im letzten deutschen Landtag den Sprung über die 5 % Hürde und war somit in allen Bundesländern (als Oppositionspartei) vertreten. Im Wahlkreis Kassel-Stadt I trat Manfred Mattis zur Wahl für die AfD an und holte 8,7 % der Stimmen. Mattis, schon seit den Anfängen der AfD in Kassel Teil der Partei, trat auch außerhalb dieser in Erscheinung. So agierte er z.B. als Redner bei KAGIDA und trat zuletzt auch als Schaulustiger des Kutschera-Prozesses in Erscheinung.

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Combat 18 Deutschland und Stanley Röske

Aus dem Jahresbericht 2019

Im Jahr 2018 gelang es antifaschistischen Recherchestrukturen aufzudecken, dass der (zu der Zeit) in Kaufungen lebende Stanley Röske eine zentrale Rolle in den „Combat 18 Deutschland“ Strukturen innehat. Es könne davon ausgegangen werden, dass eine bereits so lang bestehende Struktur neben der behördlichen Blindheit für neonazistische Strukturen die Grundregeln des konspirativen Handelns in und auswendig kennt, vor allem, weil einzelne Führungspersonen bereits sehr erfahren sind.

Stanley Röske

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Der Mord an Walter Lübcke

Aus dem Jahresbericht 2019

Am 02. Juni wurde Walter Lübcke auf seiner Terrasse in Wolfhagen erschossen. Kurze Zeit später wurde Stephan Ernst, der jahrzehntelang in rechtsradikalen Kreisen verkehrte, festgenommen. Es folgt eine Chronologie der Ereignisse und eine politische Einordnung der Tat.

Markus Hartmann (links, mit Mütze und Telefon in der Hand) und Stephan Ernst (rechts) bei AfD-Demonstration in Chemnitz 2018

Markus Hartmann (links, mit Mütze und Telefon in der Hand) und Stephan Ernst (rechts) bei AfD-Demonstration in Chemnitz 2018

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Reichsbürger auf Hessischer Landesliste der Partei „Deutsche Mitte“

Die Kleinstpartei Deutsche Mitte“ tritt 2017 das erste Mal zur Bundestagswahl an. Auf ihrer hessischen Landesliste steht mit Peter Pawlak eine bekannte Person aus dem Reichsbürger-Millieu.

“Deutsche Mitte” – eine fragwürdige Partei

Wahlwerbung der Partei „Deutsche Mitte“

Die Partei “Deutsche Mitte” wurde 2013 gegründet und hat derzeit nach eigenen Angaben etwas über 3000 Mitglieder. Die Partei tritt dieses Jahr zur Bundestagswahl an und ist in 11 Bundesländern wählbar. Auch ohne eine Beschäftigung mit ihrem Personal fällt die Partei auf, zum Beispiel durch ihre Wahlwerbung. Diese erinnert zumindest in ihrer Bildsprache stark an nationalsozialistische Propaganda. Am 2. September wurde in Kassel der erste Wahlkampfstand der Partei gesichtet. Dort war neben Pawlak selbst auch eine weitere Person aus dem Reichsbürger-Millieu anzutreffen.

Der Reichsideologie hingen nach 1945 zunächst die Nationalsozialisten an, die davon ausgingen, die BRD sei lediglich ein Besatzungsinstrument der Alliierten und in Wahrheit bestehe das Deutsche Reich fort. Diese Idee ist bis heute in rechten Kreisen verbreitet und theoretisches Bindeglied zwischen ReichsbürgerInnen und Neonazis. Der deutsche Staat selbst hat diese Bewegung lange Zeit als Gruppe von verschwörungsideologischen Spinnern abgetan, obwohl sie zum Teil öffentlich von Bürgerkrieg und ethnischen Säuberungen fantasieren. Dass sich Teile dieser Bewegung im Laufe der Zeit mit Waffen eingedeckt haben und bereit sind, diese z.B. gegen Polizisten einzusetzen, zeigten Vorfälle und Verfahren der letzten Monate.

Peter Pawlak

Montagsdemo in Kassel

Kandidierte Peter Pawlak bei der Bundestagswahl 2005 noch als Direktkandidat im Schwalm-Eder Kreis für die Liste „Die Linke“, trat er seit Anfang 2007 als Anmelder der sogenannten „Basisdemokratische Montagsdemonstration“ in Erscheinung. Pawlaks Engagement richtete sich fortan beispielsweise gegen „Überfremdung“ und für das Fortbestehen des Deutschen Reiches. Auf der wöchentlichen Kundgebung in der Kasseler Innenstadt, gaben sich verschwörungsideologische Reichsbürger, sowie Neo-Nazis wie Mike Sawallich die Klinke in die Hand. Untermalt wurde die Kundgebung regelmäßig von neonazistischer Musik.

Nachdem die Montagsdemo in Kassel nach etlichen Jahren erfolgloser Agitation schließlich eingestellt wurde und Pawlak zunächst von der nordhessischen Bildfläche verschwand, tauchte er in den folgenden Jahren bei verschiedensten Veranstaltungen der radikalen Rechten wieder auf. Es folgt eine exemplarische Auflistung einiger seiner Umtriebe.

Pawlak besuchte u.a. die Demonstration “Offensive für Deutschland” am 26.09.2015 in Leipzig, den “Eichsfelder Heimattag” am 13.06.2015, eine Demonstration vom “III. Weg” in Saalfeld am 1. Mai 2015 sowie die Demonstration vom “Bündnis Zukunft Landkreis Gotha” am 18.04.2015, um nur einige zu nennen. Im Oktober 2015 nahm Pawlak an einem Thügida-Vernetzungstreffen teil und traf dort u.a. Tommy Frenck sowie David Köckert. Auf der Montagsdemo in Erfurt referierte Pawlak über Chemtrails. In einem Video aus dem September 2016 ist Pawlak zu sehen, wie er mit zwei weiteren Personen vor dem Haus eines Gerichtsvollziehers demonstriert. Am 11. Februar 2017 war Pawlak Redner bei einer Demonstration von u.a. Antisemit_innen und Holocaustleugner_innen in Dresden. Nur eine Woche später redete er bei der Thügida Demo in Saalfeld. Zuletzt wurde Pawlak beim Rudolf Hess Gedenkmarsch am 19. August 2017 in Falkensee, einem Vorort von Berlin-Spandau gesichtet.

Peter Pawlak beim Rudolf Hess Gedenkmarsch

Peter Pawlak demonstriert vor dem Haus eines Gerichtsvollziehers

Peter Pawlak bei Thüigda am 18.02.2017

Peter Pawlak am 11.02.2017 in Dresden