Schlagwort-Archive: Freier Widerstand Kassel

Querdenken – Montagsspaziergänge und rechte Beteiligung

Fast bundesweit haben die Montagsspaziergänge der Querdenken-Bewegung es in den letzten Wochen geschafft eine neue Protestdynamik zu entfalten. In Kassel ziehen wöchentlich mittlerweile etwa 500 „Corona Rebellen“ durch die Stadt, hinzu kommen alle zwei Wochen angemeldete Aufmärsche. Die reaktionäre Stoßrichtung der Bewegung sowie die kollektive Erfahrung des vermeintlichen Widerstands aktiviert dabei auch Personen aus den verschiedenen Spektren der Kasseler Rechten. Einige Personen davon möchten wir im Folgenden kurz vorstellen.

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Der Mord an Walter Lübcke

Aus dem Jahresbericht 2019

Am 02. Juni wurde Walter Lübcke auf seiner Terrasse in Wolfhagen erschossen. Kurze Zeit später wurde Stephan Ernst, der jahrzehntelang in rechtsradikalen Kreisen verkehrte, festgenommen. Es folgt eine Chronologie der Ereignisse und eine politische Einordnung der Tat.

Markus Hartmann (links, mit Mütze und Telefon in der Hand) und Stephan Ernst (rechts) bei AfD-Demonstration in Chemnitz 2018

Markus Hartmann (links, mit Mütze und Telefon in der Hand) und Stephan Ernst (rechts) bei AfD-Demonstration in Chemnitz 2018

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Kagida #11 am 9.2.15

+++ Kagida verliert ihren Auftaktort +++ 2 Gegenkundgebungen +++ 70 RassistInnen bei elftem “Spaziergang”+++

 Der elfte Spaziergang von Kagida am Montag den 9. Februar stand unter keinen guten Vorzeichen. Michael Viehmann versäumte seine Anmeldung der Kagida-Veranstaltung beim Ordnungsamt, welches ihm bereits im vergangenen Jahr eine mündliche Zusage für die Nutzung des Scheidemannplatzes bis Ende März gegeben hatte. Durch eine ordnungsgemäße schriftliche Anmeldung einer Kundgebung besetzte der “Arbeitskreis Cassler Autonome Berufsdemonstrant_innen” den Scheidemannplatz, wo die Wochen zuvor Kagida stand. Das Kasseler Ordnungsamt verbot die Gegenkundgebung zunächst, der Arbeitskreis ging jedoch juristisch dagegen vor und gewann in zweiter Instanz am Montagmorgen vor dem VGH.

Sein eigenes Versäumniss fasste KAGIDA-Anmelder Viehmann als “der nächste Schachzug unserer Regierung/ Justiz” auf. So musste KAGIDA kurzfristig umziehen und schließlich gegenüber, vor der Kasseler Bank stehen.

Mike Sawallich (mit Army-Jacke)

Mike Sawallich (mit Army-Jacke)

Auch dieses Mal waren stadtbekannte Neonazis anwesend, darunter Mike Sawallich und Marcel Weifenbach vom ehemaligen Freien Widerstand Kassel (FWKS).

Der “Spaziergang” fand wie immer unter lautstarkem Protest statt. KAGIDA lief die übliche Route, dieses Mal über die Kurfürstenstraße zum Scheidemannplatz zurück.

KAGIDA #8 Ein weiterer deutscher Montag

Nun zum achten Mal versammelten sich am 19.01.2015 160 TeilnehmerInnen bei KAGIDA am Scheidemannplatz. Damit kamen diesen Montag weniger RassistInnen als die Wochen zuvor. Immer deutlicher wird die Selbstüberschätzung des Anmelders Viehmann, der von einem neuen Rekord mit 400 TeilnehmerInnen sprach. Der Großteil des Klientels bestand aus Neonazis und AfDlerInnen. So waren erneut Rechtsradikale des ehemaligen Freien Widerstandes Kassel anwesend, darunter Mike Sawallich und Marcel Weifenbach. Auch die in der Lokalpresse viel beachtete “Kameradschaft Strum 18 Cassel”, darunter Diana Weber, ihre Mutter Marion Weber und der bereits wegen gef. Körperverletzung und zeigen des Hitlergrußes verurteilte Rene Sparbier. Hinzu kommen eine Vielzahl an u.a. mit Thor Steinar szenetypisch gekleideten Neonazis, darunter Rechsradikale aus Fulda und dem Eichsfeld.

Obwohl man sich durch das Demonstrationsverbot von PEGIDA erhoffte, dass “Kassel an diesem Montag zu Dresden” werde, verirrten sich nur vereinzelt Menschen aus dem Tal der Ahnungslosen in den Westen. Positiv fiel diese Woche die wesentlich sachlichere Berichterstattung der Provinzpresse auf. Was nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein dürfte, dass sich diesmal nicht die tendenziöse Journalistin Ulrike Pflüger-Scherb für den Artikel verantwortlich zeigte. Vergange Woche hatte sie, entgegen aller Tatsachen, davon geschrieben, dass bei KAGIDA Familien mit Kinderwägen anwesend waren und damit verrsucht, KAGIDA als harmlosen Familienevent zu verklären, sowie linken Gegenprotest zu deligetimieren.

Auch diesen Montag versammelten sich auf zwei Gegenkundgebungen und entlang der Route ca 600 Gegendemonstrant_innen. Die Polizei versuchte durch eine weitläufige Absperrung des Versammlungsgebietes, den KAGIDA-Aufmarsch von Gegenprotesten abzuschirmen, was nicht vollends gelang. Wie auch in den letzten Wochen kam es dabei zu einer Vielzahl an polizeilichen Maßnahmen. So gab es im Hauptbahnhof einen Kessel, zwei Kinder wurden brutal von der Polizei festgenommen und abgeführt. Gegen sich darüber empörende Passant_innen wurde daraufhin ebenfalls gewaltsam vorgangen. Von Repression Betroffene sollten sich wie immer bei der Rote Hilfe Kassel melden.

KAGIDA #7

200 RassistInnen+++ 600 Gegendemonstrant_innen auf 2 Gegenkundgebungen +++ Viele Störaktionen

Erneut zogen am Montag den 12.1. circa 200 RassistInnen auf ihrer ein Kilometer langen Route durch die Stadt. Wieder war eine beträchtliche Anzahl des Kasseler AfD-Verbandes anwesend. Weiterhin fanden sich neben den bekannten Neonazis aus der Region, wie Marcel Weifenbach, der abermals als Ordner fungierte auch wieder Neonazis aus Südniedersachsen und Osthessen ihren Weg zum Scheidemannplatz. Die TeilnehmerInnen von KAGIDA waren sichtlich genervt über die viele Störaktionen entlang der Route. Schon vor Beginn der KAGIDA Veranstaltung war eine auffällige Gruppe von Neonazis am Hauptbahnhof unterwegs. Unter ihnen Benjamin Bauermeister, der öfters die Hand zum Hitlergruß gehoben hatte und dabei immer wieder „Heil“ gerufen hat. Die anwesende Polizei begleitete die Gruppe daraufhin lediglich zur Kundgebung.

Lange nicht gesehen – trotzdem wieder erkannt

Mike Sawallich (rechts)

Mike Sawallich (rechts)

Ein neues Gesicht bei KAGIDA war der ehemalige JN-Aktivist und führende Kopf des ehemaligen „Freien Widerstands“ Mike Sawallich. Ihm ist es anscheint nicht zu peinlich hinter einem Transparent zu laufen, auf dem das „Sonnenzeichen“ in einen Mülleimer geworfen wird. Während er 2007 noch probierte einen Naziaufmarsch in Kassel anzumelden, wurde es um ihn und den Freien Widerstand Kassel in den letzten Jahren ruhig.  Zwischendurch war er mit seiner Privatinsolvenz beschäftigt, auch seine Freundin samt Kind verließ ihn.
Besonders zynisch erscheinen die Versuche von KAGIDA, sich mit den  Betroffenen der Anschläge in Paris zu solidarisieren. Dabei war es Mike Sawallich, der im Jahr 2006 eine Gedenkdemonstration zu dem Pogrom am 7. November in Kassel störte. Gleiches gilt für den Anmelder Michael Viehmann, der am 1. August vergangenen Jahres auf Facebook seinen Hass auf das „Judenpack“ mitteilte. Die Solidarisierung mit  den Opfern des antisemitischen Terror von Paris durch KAGIDA ist eine einzige Farce.

Repression   
Erneut kam es zu Festnahmen und einer Vielzahl von  Personalienfeststellungen. So gab es von Anfang an Vorkontrollen durch  die Polizei, bei denen auch Fotos  von Personen angefertigt wurden. Legt gegen alle Maßnahmen Widerspruch die sie durchführen Widerspruch ein, und fertig ggf. Gedächtnisprotokolle an, setzt euch mit der  Roten Hilfe Ortsgruppe in Verbindung.

Jahresbericht 2013

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  • 1. Vorbemerkungen
  • 2. Aktivitäten
  • 2.1 „Die Rechte“ Werra-Meißner-Kreis
  • 2.2 Eichsfelder Heimattag der NPD
  • 2.3 Rechtsrockkonzert in Sollstedt
  • 2.4 Besitzerwechsel „Reichshof“ in Schwarzenborn
  • 2.5 Jacob Grimm-Gedenken in Spiekershausen
  • 2.6 Montagsdemo
  • 2.7 Flüchtlingsunterkünfte in Nord-Holland und dem Forstfeld
  • 3. Wahlen
  • 3.1 Wahlkampfveranstaltungen
  • 3.2 Landtags- und Bundestagswahlergebnisse
  • 4. Gruppierungen
  • 4.1 Identitäre Bewegung
  • 4.2 Burschenschaft Germania
  • 5. Zusammenfassung und Ausblick auf die extreme Rechte Weiterlesen

Über die „Alternative für Deutschland“

Inhaltliche Konstitution einer rechtskonservativen Partei und ihre Verbindungen zur radikalen Rechten in Nordhessen

Gruppe TASK

Als die Alternative für Deutschland (AfD) im Frühjahr 2013 gegründet wurde, ließ sich die Bedeutung der Partei bei den Bundestagswahlen im September nur schwer vorhersagen. Auch wenn die AfD mit ihrem selbstbewussten Auftreten für den 22. September 2013 ein ‘blaues Wunder‘ prophezeien wollte und dabei von vielen noch belächelt wurde, so ist nach dem relativ knapp verpassten Einzug in den Bundestag die Partei und ihre Wählermobilisierung unterschätzt worden. Weiterlesen