Archiv der Kategorie: Neuigkeiten

Versuchter Totschlag: U-Haft für KAGIDA-Ordner

Am 25. August berichtete die HNA unter Berufung auf das Polizeipräsidium Nordhessen von der Festnahme eines 29-jährigen im Zusammenhang mit einem versuchten Tötungsdelikt. Was weder Presse noch Polizei erwähnen: Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um den KAGIDA-Ordner Sascha Stein. Was war passiert?

Vorgeschichte: Der “Pferdeschänder” von Espenau

Im nordhessischen Espenau (Landkreis Kassel) filmte im März eine Videokamera zufällig einen Mann, der eine Stute missbrauchte. Die Tat wurde mit einer ganzen Reihe solcher Vorkommnisse in Verbindung gebracht und der gejagte “Pferdeschänder” schnell als 51-jähriger aus Hohenkirchen identifiziert. Während die Polizei sich um Beweise bemühte, fanden Passanten am 11. Juni den 51-jährigen schwer verletzt auf einem Gehweg im Espenauer Ortsteil Mönchehof. Ein Fall von Selbstjustiz? Vom Täter fehlte zunächst jede Spur. Der 51-jährige liegt bis heute im Koma. Am 21. August folgte die Festnahme eines Tatverdächtigen: Sascha Stein aus Espenau. Noch am selben Tag gesteht er, den 51-jährigen niedergeschlagen zu haben und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Zur Person

Sascha Stein wurde am 3. Februar 1986 geboren und wohnte bis zu seiner Inhaftierung in Espenau. Bereits seit Dezember 2014 gehört Stein zum harten Kern der Kasseler KAGIDA-Truppe, fungierte dort oft als Ordner. Er zeichnet sich neben seiner regen Teilnahme an den Kundgebungen und “Spaziergängen” durch seine Gewaltbereitschaft aus. An mehreren Abenden war Stein an versuchten Übergriffen auf größtenteils junge Antifaschist*innen beteiligt, oft wollte er als Initiator der Auseinandersetzung die anderen anstacheln. An einem Abend versuchte er aus einer Gruppe von KAGIDA-TeilnehmerInnen heraus einen Schüler, den er als Gegendemonstrant wiedererkannt zu haben meinte, aus der Straßenbahn zu ziehen und zu verprügeln. Nur durch Eingreifen einiger Passant*innen konnte dies verhindert werden.

Auf seiner öffentlich einsehbaren Facebook-Seite prahlt Stein mit mindestens einer weiteren Körperverletzung.

 

“Sturm 18 Cassel”-Vize als Security in Heidelberger Unterkunft für Geflüchtete

Rene Sparbier bei der ArbeitObwohl nach den ersten Skandalen um Misshandlungen von Geflüchteten durch Mitarbeiter des zuständigen Sicherheitsdienstes zu erwarten wäre, dass die Betreiber ihr Personal seitdem mit mehr Bedacht auswählen, arbeitet seit Kurzem der Kasseler Neonazi Rene Sparbier als Security in der Unterkunft für Geflüchtete auf dem ehemaligen Militärgelände des Patrick-Henry-Village in Kirchheim/Heidelberg. Betrieben wird die Unterkunft von European Homecare, die schon in der Vergangenheit wegen rassistischen Übergriffen in ihren Unterkünften in der Kritik stand.

 

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Michel Friedrich und die „Hardcore Crew Cassel“

„Nachdem am 28.07.2015 der vom Kasseler Neonazi Michel Friedrich geplante Waffendeal durch die Autonome Antifa Freiburg aufgedeckt wurde, wollen wir einige Details zu seiner Person und seinem Umfeld ergänzen. Wir wollen damit zeigen, dass Friedrich nicht isoliert handelt, sondern sich bis heute in einem Netzwerk aus organisierten Neonazis bewegt und derzeit darum bemüht ist, in Kassel eine neue Gruppe aufzubauen. Am Ende steht für uns bis heute die unbeantwortete Frage, wer in Kassel den NSU unterstützt hat und ob Friedrich dabei eine Rolle spielte.

Michel Friedrich mit Kutte

Michel Friedrich (*1985 in Meiningen) gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Kameradschaft Sturm 18 Cassel, die er sich in Form eines Tattoos auf dem Bauch hat verewigen lassen. Mit der heutigen Trinker-Gruppe um Bernd Tödter (Hintergrund #1, #2, #3) hatte Sturm 18 damals wenig zu tun. Friedrich ist als rechtsmotivierter Straftäter bekannt und unterhält enge Kontakte zu Personen der regionalen Nazi-Szene, z.B. Mike Sawallich und dem mittlerweile enttarnten V-Mann des Hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz Benjamin ‚Gemüse‘ Gärtner.

Derzeit ist Friedrich darum bemüht, die Hardcore Crew Cassel (HCC) aufzubauen. Mit ihren Kutten versucht die HCC sich zumindest die Optik eines Rocker-Clubs zu geben, wenn sie auch bisher kein offizieller MC ist. Friedrich selbst bezeichnet sich als ihr Leitwolf.

Das Clubhaus der HCC befindet sich im Industriegebiet außerhalb Kassels, in der Industriestr. 18A, Kaufungen, in einer alten Kartbahn. Dort finden vereinzelt Techno-Parties und mittlerweile regelmäßig offene Kneipenabende statt. Im August 2014 wurde ein Sommerfest mit Konzert und Besuchern aus dem ganzen Umland veranstaltet. Im Juni 2015 feierte Friedrich im Clubhaus seinen 30. Geburtstag. Zu den Gästen gehörte unter anderem Harald Rödiger, der in den letzten Jahren im ganzen Bundesgebiet auf Nazi-Demonstrationen gesehen wurde und als Mitglied der Arischen Bruderschaft um Thorsten Heise regelmäßig Orga- und Security-Aufgaben auf Veranstaltungen übernimmt. Zu den Geburtstagsgästen gehörte auch Lukas Lange, der zum Sturm 18-Umfeld gehört und zuletzt durch seine enge Verbindung zur vermeintlichen “Terrorzelle” Oldschool Society aufgefallen war. Lange ist Mitglied im Witzenhäuser Rolling Danger MC und dort nicht der einzige Neonazi.

Eine weitere Gruppe der Hardcore Crew gibt es in Uslar (Niedersachsen, LK Northeim). Eines der Mitglieder fiel als Besucher des Honour & Pride Open Air in Nienhagen (2014) auf. Ebenfalls dort war Anika Bolle aus Hamburg, die auch zum Freundeskreis von Friedrich gehört.

Ein anderer, schon länger bekannter Neonazi in den Reihen der HCC ist Danyel Huth. Huth besuchte 2013 das von Heise organisierte Rechtsrock Open Air Eichsfelder Heimattag und handelt in seiner Freizeit mit rechtsradikaler Musik. Seine große Leidenschaft ist die Zucht und der Verkauf von Bartagamen (Schuppenkriechtieren). Er pflegt gute Kontakte zu einflussreichen Personen der rechtsradikalem Musikszene wie Marco Eckert (u.a. Words of Anger). Wie auch bei Friedrich lässt sich für Huth die Mitgliedschaft in der Oidoxie Streetfighting Crew nachweisen. Bei der HCC ist er nur Welpe.

Da die Oidoxie Streetfighting Crew eine mögliche Schnittstelle zwischen NSU und regionaler Naziszene darstellt, sind sowohl Friedrich als auch Huth für antifaschistische Recherche von Bedeutung. Schließlich ist bis heute nicht geklärt, wer vor Ort die notwendige Unterstützungsarbeit für das NSU-Trio geleistet hat. Sowohl Friedrich als auch Huth haben bis heute gute Kontakte in die organisierte Nazi-Szene und wie nun bekannt wurde offenbar auch direkten Zugang zu Schusswaffen. Die „Distanzierung“ der HCC von Rassismus und Neonazi-Strukturen kann in Anbetracht der Tatsachen nur als ein schlecht durchdachter Versuch der Schadensbegrenzung verstanden werden.“

Quelle: linksunten

Was macht eigentlich Kagida? #23 bis #26

Um Kagida ist es in den letzten Wochen sehr still geworden, die vergangenen Montage sind hier kurz zusammengefasst:

Kagida #23

Am 11.05.2015 wurde Kagida von 24 Personen besucht. Anwesend waren unter anderem Michael und Jennifer Viehmann, Marcel Weifenbach, Mario Beck, und Viktor Seibel. Die „Demonstration“ musste erneut auf dem Bürgersteig durchgeführt werden und hatte nahezu keine Außenwirkung. Auf der Kagida-Facebookseite wurde in der gleichen Woche ein Text von der Neonazipartei „Die Rechte Dortmund“ geteilt.

Kagida #24

Am 18.05.2015 kamen nur noch 12-14 Personen, unteranderem Mario Beck und Michael Viehmann.

Kagida #25

Für den darauffolgenden Montag, den 26.05.2015, verzichtete Kagida, offiziell aufgrund des Stadtfestes, auf eine Demonstration. Laut eigener Aussage wurde stattdessen ein „Infostand“ organisiert.

Kagida #26

Am 01.06.2015 fanden sich inklusive Organisatoren nur noch ca. zehn Personen bei der Kundgebung von Kagida ein. Einen Spaziergang gab es nicht. Als Redner traten Mario Beck, Michael Viehmann und Victor Seibel auf, wobei letzterer die Veranstaltung direkt nach seiner Ansprache sehr hektisch verließ, auch Viehmann machte einen desinteressierten Eindruck.

Kagida #22

Diesen Montag fanden sich 20 RassistInnen auf dem Scheidemannplatz ein.
Beworben wurde die Veranstaltung mit einen Zitat von Voltaire:
„Wenn du wissen willst, wer dich beherrscht, musst du nur herausfinden, wen du nicht kritisieren darfst.“
Dies dürfte eine Anspielung Viehmanns auf seinen Strafbefehl sein,  den er sich auf Grund antisemitischer Kommentare auf Facebook einhandelte.

Nachdem letzte Woche nur 10 RassistInnen  sich auf dem Scheidemannplatz einfanden entschieden sie sich keine offizielle Veranstaltung abzuhalten.  So möchte Kagida den peinlichen Auftritt unter den Tisch kehren und behauptet, es wäre erst ihre 21. Veranstaltung. Viehmann war diese Woche „krank“.  Moderierte wurde die Kundgebung erneut von  Mario Beck.
Victor Seibel  sprach über die polnische Kriegsschuld am 2. Weltkrieg und kündigte für die Zukunft an, in seinen Reden weiter auf die „Umerziehung“ seitens der Siegermächte einzugehen.
Mittlerweilen verzichtet Kagida auf den Satz „Wir sehen uns auf der Straße“ aus guten Grund – das Volk der 20 Leute darf nur noch auf dem Bürgersteig laufen.
Nach der obligatorischen Runde um den Block redete ein  „Herr Koch“. Er sprach sich dafür aus, sich nicht mit den haltlosen Anschuldigungen des politischen Gegners aufzuhalten sondern diese zu ignorieren.

Weiterhin beklagte man sich bei Kagida über körperliche Übergriffe nach den Veranstaltungen sowie über beschädigte Fahrzeuge in den letzten Wochen.

Kagida #21 – Bald am Ende?

+++ 10 Personen bei Kagida +++ Veranstaltung nach 5 Minuten beendet +++ Zwei Spontandemonstrationen am Wochenende +++

Kagida erreichte am 27. April einen neuen Tiefpunkt. Nachdem vorige Woche Tatjana Festerling und Lutz Bachmann nur knapp 60 RassistInnen mobilisieren konnten, kamen diesen Montag nur noch zehn. Nach fünf Minuten entschieden sie sich, die Veranstaltung ausfallen zu lassen. Es fand weder eine Kundgebung noch ein “Spaziergang” statt. Einige Stunden zuvor hatte Michael Viehmann vergeblich versucht, einen Antifaschisten in der Innenstadt mit Pfefferspray anzugreifen.

Am vergangenen Wochenende fanden außerdem zwei antirassistische Spontandemonstrationen statt, um auf das Schicksal der Refugees an den europäischen Außengrenzen aufmerksam zu machen. Die Demonstration der “besorgten Eltern” wurde wegen der angekündigten Proteste kurzfristig abgesagt.

Kagida #20

++ Lutz Bachmann und Tatjana Festerling bei Kagida +++ 60 TeilnehmerInnen +++ NPD marschiert mit +++ Erneut Übergriffe durch Polizei +++

Nachdem Kagida zunächst für Montag den 20. April mobilisiert hatte, wurde die Veranstaltung kurzfristig auf Samstag (18. April) verschoben.

Nur etwa 60 TeilnehmerInnen kamen nach Kassel, um sich die extra angereisten Lutz Bachmann und Tatjana Festerling anzuhören. Für Kagida ist diese Veranstaltung ein weiterer Tiefpunkt und beweist erneut das verhältnismäßig niedrige Mobilisierungspotential trotz hochkarätiger Gäste. In seiner Rede prangerte Bachmann die “Kasseler Zustände” an und gestand, dass er sich “hier nicht nachts auf die Straße trauen” würde. Humoristischer Höhepunkt der ansonsten eher drögen Veranstaltung war der Auftritt resp. Abgang von Kagida-Mitorganisator Mario Beck, der zum Abschluss seiner Rede von der Bühne fiel.

Auf die Kundgebung folgte der obligatorische “Spaziergang”, diesmal auf erweiterter Route, um den Block, der bis auf vereinzelte Böllerwürfe störungsfrei verlief.

Polizeigewalt und Repression

Die angemeldete Gegenkundgebung auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor der Handwerkskammer, zu der etwa 250 Personen gekommen waren, wurde derweil von der Polizei eingekesselt, um den RassistInnen von Kagida einen entspannten Marsch durch die Stadt zu ermöglichen und Protest an der Route zu verhindern. Als einige Antifaschist_innen versuchten, die Kundgebung zu verlassen, wurden sie von der Polizei mit Pefferspray und Schlagstöcken angegriffen.

Mindestens eine Person kollabierte durch den Peffersprayeinsatz und musste im Krankenhaus behandelt werden. Auch die Zufahrt des Rettungswagens wurde durch die Polizei blockiert.

Insgesamt kam zu sieben Ingewahrsamnahmen durch die Polizei. Als Reaktion wurde kurzer Hand eine Kundgebung vor dem Polizeipräsidium abgehalten. Solltet ihr Post von den staatlichen Repressionsorganen bekommen, meldet euch umgehend bei der Roten Hilfe Ortsgruppe Kassel.

 

Pegida und NPD Seit an Seit

Einen Großteil der TeilnehmerInnen stellten andere Pegida-Gruppen. So waren Personen von Pegida-Hamburg, -Hannover, -Frankfurt und sogar -München anwesend.

Einen eigenen Block bildeten diverse NPDler von denen sich Viehmann vor einigen Wochen zu distanzieren versuchte.
npd-blogAm Transparent (v.l.n.r.):

  • Martin Kohlhepp, Vorsitzender des NPD Bezirksverbandes Osthessen
  • Stefan Jagsch, Vorsitzender der NPD Hessen
  • Peter Richter, der die NPD in ihrem Verbotsverfarhen als Anwalt vertritt
  • Daniel Lachmann Stellvertretender Landesvorsitzender der NPD Hessen.
  • Peter Marx NPD Stadtrat in Saarbrücken und Fraktionsgeschäftsführer der NPD-Fraktion in Mecklingburg-Vorpommern.
  • (nicht im Bild) Sascha Wagner trat u.a. für die NPD Pirmasens-Zweibrücken an.
  • (Nachtrag) ganz rechts am Transparent: Jean-Christoph Fiedler, Bezirksvorsitzender NPD Südhessen

Fazit

Erneut konnte Kagida kaum gestört werden. Dennoch war es ein Debakel für Kagida, mit lediglich 60 Personen zu laufen, die extra aus dem ganzen Bundesgebiet angereist kamen. Die Polzei bewies erneut, dass sie bereit ist, 60 RassistInnen mit allem Mitteln den Weg frei zu machen. Zuletzt möchten wir anmerken, dass die Polizei in der letzten Zeit wiederholt in Kassel Gegenkundgebungen einkesselte und es ratsamer ist, andersweitig aktiv zu werden.

Antifa bleibt Handarbeit – RassistInnen angreifen

Kagida #19

+++ 30 Teilnehmer_innen +++ Mario Beck als Versammlungsleiter +++ Etablierte Parteien im Dialog mit AfD +++

Nachdem Kagida am vergangenen Montag nach Dresden mobilisiert hatte, fand am 13. April wieder eine Veranstaltung in Kassel statt. Mit nur etwa 30 Teilnehmer_innen setzt Kagida den Abwärtstrend fort.

Michael Viehmann, der offenbar auch diesen Montag lieber in Dresden verbrachte, wurde von Mario Beck in seiner Funktion als Versammlungsleiter und Moderator vertreten.

Mario Beck

Mario Beck bei Kagida

Ebenfalls für den 13. April organisierte die Evangelische Kirche in Kassel eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Einwanderungsgesetz: Ja – Nein – Vielleicht?“ im Stadtteilzentrum Vorderer Westen. Geladen waren „Vertretern von AfD, CDU, B’90/Grünen, Kasseler Linke und SPD“.

Während das Bündnis gegen Rechts seit Wochen auf Protest gegen Kagida verzichtet, sind sich die darin organisierten Parteien nicht zu schade, nun auch mit der AfD zu diskutieren. Offenbar zeigen sich die ersten Vorläufer der Kommunalwahl Anfang 2016 und die Angst, Stimmen an die AfD zu verlieren, wenn deren Themen nicht ebenfalls  aufgegriffen werden. Dadurch, dass der AfD trotz ihrer rassistischen Positionen ein Podium geboten wird, auf dem sie sich als „ganz normale“ Partei unter anderen darstellen kann, wird der AfD der Weg in die politische Landschaft der BRD geebnet. Dass Manfred Mattis, der am 13. April als Vertreter der AfD geladen war, wochenlang den Schulterschluss mit bekennenden Neonazis bei Kagida suchte, scheint vergessen.

PS: Die Evangelische Kirche fiel schon vor einiger Zeit dadurch auf, dass ein Pfarrer, der vom NSU-Skandal nichts mitbekommen zu haben schien, auf einer Kundgebung des BgR betonte, wie wichtig der Verfassungsschutz im Kampf gegen Neonazis sei.

Kagida #17 und #18

+++ Zwischen 30 und 45 Teilnehmende +++ Nächste Kundgebung entfällt +++

Die letzten beiden Kagida-Kundgebungen folgten wie erwartet dem derzeitigen Abwärtstrend. Kamen am 23. März noch etwa 45 Personen, schafften es am 30. März nur etwa 30 Personen auf den Scheidemannplatz.

Das offene Mikrofon am 23. März nahm nur eine Person in Anspruch, die folgende Woche wurde es nicht wieder angeboten. Das Gestammel von Edwin ‚der Holländer‘ Wagensveld, der am 30. März erneut in Kassel auftrat, wurde von Michael Viehmann nach nur zwei Minuten beendet. Scheinbar hatte er sich nicht wirklich vorbereitet.

Seit dem 30. März beginnt die Kagida-Kundgebung erst um 19 Uhr. Für den 6. April mobilisiert Kagida nach Dresden, die Kundgebung in Kassel entfällt. Bundesweit kamen vergangenen Montag wieder weniger Personen zu Pegida und seinen Ablegern. Weiterhin ist noch unklar, ob es nach dem aus von Pegida in Frankfurt einen neuen hessenweiten Versuch der Organisation geben wird.

KAGIDA #16

+++ Kagida 50 TeilnehmerInnen +++ Michael Viehmann als Redner bei Pegida-Wuppertal vor 500 Leuten+++ Endgame Hannover 250 TeilnehmerInnen+++

 Zum 16. Mal traf sich Kagida am Scheidemannplatz. Der neue Stammplatz ist nun offenbar vor der Kasseler Bank.

Wuppertal

Nachdem Kagida wochenlang zur Pegida-Demonstration nach Wuppertal mobilisiert hatte, waren Michael Viehmann und einige andere bekannte Gesichter aus Kassel unter den 500 TeilnemerInnen.Unter „Wir sind das Volk“-Rufen betrat Viehmann die Bühne. Dort las er in seiner nur sechsminütigen Rede zum xten Mal die 10 Thesen von Pegida vor. Anschließend warf er sich mit Spendendosen in die Menge und sammelte Geld.

Kurze Zeit später kam es zu Gerangel zwischen KundgebungsteilnehmerInnen und Polizei. Die Kundgebung wurde hastig für beendet erklärt als die Pegida-Veranstalter merkten, das sie die Menge nicht im Griff hatten. Für die Ausschreitungen machte Pegida die Polizei und Hooligans verantwortlich, die eine für den 15.03. in Erfurt geplante Demonstration (Gemeinsam sind wir stark) absagten, um gegen die 80 Salafisten in Wuppertal mobil zu machen.

Hannover 

Zeitgleich fand in Hannover die dritte Endgame-Demonstration („Engagierte Demokraten gegen die Amerikanisierung Europas“) statt. Dabei brachte Endgame nur 250 VerschwörungstheorekterInnen nach Hannover. Auch hier waren Rechte aus Kassel anwesend. Der als Redner angekündigte Kasseler Victor Seibel sprach jedoch nicht.

Kassel

Am 16.03. in Kassel kündigte Seibel an, die nächste Endgame-Veranstaltung werde in Kassel stattfinden. Viehmann beschwerte sich, die Kundgebung in Wuppertal sei ein Spießroutenlauf zwischen Antifa und Polizei gewesen.

Es waren knapp 50 TeilnehmerInnen anwesend. Die Veranstaltung wurde nach rekordverdächtigen 40 Minuten aufgelöst. Kagida hat für nächsten Montag ein offenes Mikrophon angekündigt. Jedoch müssen die Texte zuerst erst von Kagida gegen gelesen werden bevor sie vorgetragen werden dürfen.

Pegida Frankfurt am Main stellt den Betrieb vorerst ein, Grund dafür ist der andauernde entschlossene Antifaschismus. Sie kündigen jedoch an abwechselnd ab dem 13.04.2015 in verschiedenen hessischen Großstädten laufen zu wollen.

Kagida #15

+++ 50 TeilnehmerInnen +++ Kaum Gegenprotest +++

Diesen Montag fanden sich 50 Kagida TeilnehmerInnen am Scheidemannplatz vor der Kasseler Bank ein. Das Bündnis gegen Rechts verzichtete auf eine Gegenkundgebung. Trotzdem kam es vereinzelt zu Protest an der Route. Bei Kagida sprachen wieder nur Michael Viehmann und Victor Seibel gleich zweimal. Die Polizei war erwartungsgemäß mit weniger Kräften als die letzte Woche vor Ort. Auch dieses Mal dauerte Kagida nicht einmal eine Stunde.

 

Kagida #14

+++ 50 bei Kagida +++ 400 Personen auf letzter Gegenkundgebung des BgR +++

Zur Kagida-Kundgebung kamen am 2. März etwa 50 Personen. Im Schnelldurchlauf waren sowohl die Kundgebung und der „Spaziergang“ nach weniger als einer Stunde wieder beendet.

Trotz schlechtem Wetter kamen etwa 400 Personen zur vorerst letzten Kundgebung des Bündnis gegen Rechts. Das Bündnis hatte der HNA gegenüber angekündigt, auf weitere Gegenkundgebungen zu verzichten.

Auch wenn Kagida es nicht geschafft hat, langfristig Mobilisierungspotential über den eigenen Dunstkreis hinaus zu entfalten, halten wir es für notwendig, auch weitere Kundgebungen nicht unkommentiert stattfinden zu lassen; auch wenn Kagida unter der Beteiligung von Victor ‚dem Wahnsinnigen‘ Seibel zu einer neuen Montagsmahnwache mutiert.

Nazipropaganda im Wesertor beschlagnahmt

Nachdem sich seit dem 1. Dezember 2014 jede Woche rassistische Bürger_innen und Neonazis zum KAGIDA-Spaziergang treffen, kam es im Kasseler Stadtteil Wesertor in der ersten Februarwoche zu mehreren Agitationsversuchen von Neonazis.

Innerhalb weniger Tage wurden Aufkleber verschiedener Nazi-Gruppen und Flugblätter der NPD in mehreren Straßenzügen in der Nähe der Haltestelle “Weserspitze” verteilt.

Die Sticker wurden daraufhin entfernt und ein Großteil des Propagandamaterials von Antifaschist_innen beschlagnahmt.

Solltet ihr mitbekommen, dass es zu weiteren Aktivitäen von Neonazis in Kassel und Umgebung kommt, schreibt uns eine E-Mail oder werdet selbst aktiv!

Nazi-Propaganda aus dem Wesertor

Nazi-Propaganda aus dem Wesertor

Kagida #13

+++ 60 bei Kagida +++ erneut zwei Gegenkundgebungen +++ Lutz Bachmann angekündigt +++ Lautsprecherwagen von AkCAB durch Polizei kontrolliert +++

Zu Kagida kamen am 23. Februar etwa 60 Personen. Die Kundgebung des Bündnis gegen Rechts (BgR) konnte etwa 150 Gegendemonstrant_innen mobilisieren. Die Kundgebung vom Arbeitskreis Casseler Autonomer Berufsdemonstrant_innen (AkCAB) besuchten etwa 60 Personen.

Kagida konnte den kurzen “Spaziergang” um den Block ohne Zwischenfälle durchführen. Als Redner trat neben Michael Viehmann erneut auch Victor Seibel auf.

Die Polizei hatte, wie jeden Montag, den Scheidemannplatz durch eine Wagenburg aus Einsatzfahrzeugen in verschiedene Lager eingeteilt. Personen, die zur AkCAB-Kundgebung wollten, wurden nur einzeln in den dafür abgesperrten Bereich gelassen und teilweise durchsucht.

Im Anschluss an die Kundgebung wurde der Wagen mit der Anlage von der Polizei gestoppt und eine Person mit auf die Wache genommen. Insgesamt kam es zu mindestens 2 Ingewahrsamnahmen und mehreren Personalienkontrollen und Platzverweisen. Die Schikane gegenüber Besucher_innen der AkCAB-Kundgebung hat damit im Vergleich zur vorigen Woche deutlich zugenommen.

Im Internet wirbt Kagida seit einigen Tagen damit, den Pegida-Gründer Lutz Bachmann, in naher Zukunft als Redner in Kassel begrüßen. Das genaue Datum wird mit Verweis auf die vermeintliche Gefahr vor Anschlägen jedoch noch nicht bekannt gegeben. Sollte Bachmann tatsächlich zu Kagida nach Kassel kommen, ist davon auszugehen, dass die Zahl der Teilnehmer_innen wieder ansteigen könnte.