Archiv der Kategorie: Neuigkeiten

KAGIDA #12

+++ erneut 75 RassistInnen +++ zwei Gegenkundgebungen +++ viel Wirbel um Michael Viehmann und die nordhessische AfD+++

Der dieswöchige Aufmarsch von KAGIDA ging seinen gewohnt langweiligen Gang. Erneut musste KAGIDA ihre Route um den Block durch einen von Polizeiautos errichteten Korridor und unter Kamellen- und Eierwürfen beginnen. Nachdem Michael Viehmann das Wochenende in Dresden beim Zusammentreffen der Pegida-Ableger mit Lutz Bachmann verbrachte, klebte er ganz nach seinem Vorbild aus Dresden auch die neuen 10 Thesen der Pegida an die Martinskirche in Kassel. Nach dem Verlesen der Thesen auf der Auftaktkundgebung von Viehmann sprach wie fast jeden Montag der Verschwörungstheoretiker Viktor Seibel, der als Mitorganisator die zukünftige Demonstration von EnDgAmE (Engagierte Demokraten gegen die Amerikanisierung Europas) am 21.2 in Halle bewarb. Unter dem gleichen Slogan zogen bereits vergangenen Monat das letzte Aufgebot der Friedensmahnwachen, Reichsbürgern und Amerika-Hassern gemeinsam mit etlichen thüringischen Neonazis durch Erfurt.

Auffällig ist, dass Seibel immer mehr versucht, sich als politischer Akteur bei KAGIDA wie auch bei EnDgAmE zu etablieren der in seinen wasserfallartigen Reden aus einem schier unermesslichen Wissenensschatz über Geheimakten einer „US-Okkupierten Regierung“ schöpfen kann. Ebenso bedient er mit Forderungen nach einem Ende der „Tätervolk Schuldkultur“ immer weiter eine geschichtsrevisionistische und deutschnationale  Rhetorik, nicht nur die anwesenden Neonazis applaudieren.

Ärger bei der AfD
Trotzig verkündetet Viehmann am vergangen Freitag auf Facebook seinen Parteiausstieg nach einem Telefonat mit dem Landesvorstand Konrad Adam. Ursache dafür war wohl ein ihm drohendes Ausschlussverfahren aufgrund der immer deutlicher werdenden überregionalen Berichterstattung über die Verstrickungen zwischen AfD, KAGIDA und Neonazis, wie auch der Veröffentlichung gewaltverherrlichender und antisemitischer Facebook-Postings Viehmanns. Manfred Mattis, der eloquente Arm der rassistischen Bewegung, muss nun dem Landesvorsitz Rede und Antwort stehen. Vorsichtshalber zog Mattis vor, diese Woche nicht bei KAGIDA zu erscheinen. Gegen Viehmann ermittelt mittlerweile die Staatsanwaltschaft Kassel wegen Volksverhetzung. Außerdem verkündete er, dass bald Lutz Bachmann nach Kassel zu Besuch kommen wird- Ort und Datum sind noch bekannt.

Kagida #11 am 9.2.15

+++ Kagida verliert ihren Auftaktort +++ 2 Gegenkundgebungen +++ 70 RassistInnen bei elftem “Spaziergang”+++

 Der elfte Spaziergang von Kagida am Montag den 9. Februar stand unter keinen guten Vorzeichen. Michael Viehmann versäumte seine Anmeldung der Kagida-Veranstaltung beim Ordnungsamt, welches ihm bereits im vergangenen Jahr eine mündliche Zusage für die Nutzung des Scheidemannplatzes bis Ende März gegeben hatte. Durch eine ordnungsgemäße schriftliche Anmeldung einer Kundgebung besetzte der “Arbeitskreis Cassler Autonome Berufsdemonstrant_innen” den Scheidemannplatz, wo die Wochen zuvor Kagida stand. Das Kasseler Ordnungsamt verbot die Gegenkundgebung zunächst, der Arbeitskreis ging jedoch juristisch dagegen vor und gewann in zweiter Instanz am Montagmorgen vor dem VGH.

Sein eigenes Versäumniss fasste KAGIDA-Anmelder Viehmann als “der nächste Schachzug unserer Regierung/ Justiz” auf. So musste KAGIDA kurzfristig umziehen und schließlich gegenüber, vor der Kasseler Bank stehen.

Mike Sawallich (mit Army-Jacke)

Mike Sawallich (mit Army-Jacke)

Auch dieses Mal waren stadtbekannte Neonazis anwesend, darunter Mike Sawallich und Marcel Weifenbach vom ehemaligen Freien Widerstand Kassel (FWKS).

Der “Spaziergang” fand wie immer unter lautstarkem Protest statt. KAGIDA lief die übliche Route, dieses Mal über die Kurfürstenstraße zum Scheidemannplatz zurück.

Kagida diesen Montag ohne eigene Kundgebung

2000 bei Kundgebung mit Bürgermeister +++ Kagida nicht offen aufgetreten +++ Spontandemonstration und Kundgebung am Scheidemannplatz

Etwa 2000 Personen folgten dem Aufruf diverser Parteien, Organisationen und Religionsgemeinschaften zum Rathausvorplatz. Höhe- und inhatlicher Tiefpunkt der Kundgebung war die Rede des Oberbürgermeisters Bertram Hilgen (SPD), der betonte, er sei gesprächsbereit, um mit den Menschen über ihre Sorgen und Ängste zu reden. Dass er damit Rassismus zu einem salonfähigen Argument macht, scheint egal.

Vereinzelt hatten sich Personen aus dem Kagida-Spektrum und AfD Sprecher Manfred Mattis unter die Kundgebungsteilnehmer_innen gemischt.

Zeitgleich fand am Scheidemannplatz – wo sonst Kagida steht – eine Kundgebung unter dem Motto “Arbeitskreis Casseler Autonomer Berufsdemonstrant_innen” statt. Dort fanden sich nach einer Spontandemonstration durch die Innenstadt zwischenzeitlich 100 Personen ein und demonstrierten für bessere Arbeitsbedingungen für Berufsdemonstrant_innen. Den ganzen Abend über tauchten dort verwirrte Kagidas auf, die offensichtlich nicht mitbekommen hatten, dass die Kagida-Kundgebung ausfällt.

Für nächsten Montag hat sich Kagida auf Facebook wieder für 18.30 Uhr am Scheidemannplatz angekündigt.

KAGIDA #10

50 KAGIDA AnhängerInnen vor Rathaus +++ 250 Gegendemonstrant_innen

Knapp 50 KAGIDA AnhängerInnen schaffte Viehmann am Sonntag, den 1. Februar um 16 Uhr vor das Rathaus zu mobilisieren und erreichte damit einen erneuten Tiefpunkt.

Die Polizei ließ es sich nicht nehmen, den Vorplatz großzügig abzusperren und auch  die Straßenbahnen wurden um die Innenstadt herum geleitet. Als Gastredner sprach Zahid Khan, dessen Rede vom lautem Gegenprotest übertönt wurde.

In der „geistigen Welt“ will Khan mehrfach dem vor 1400 Jahren gestorbenen islamischen Religionsgründer Mohammed begegnet sein. Dabei habe dieser gestanden, seine Anhänger gründlich hinters Licht geführt zu haben: Der Koran beispielsweise sei gar nicht heilig.1

Anfang 2014 kam heraus dass ein Anschlag auf Khan, welcher sich immer wieder vermeintlichen Morddrohungen von Islamisten ausgesetzt sieht, ein PR-Coup war. Bei dem „Anschlag“ schoss Kahn einem bezahlten Angreifer ins Bein.

Wie jedes Mal sprach auch Viehmann selber. Manfred Mattis war auf Grund des AfD-Parteitages in Bremen nicht anwesend. Das Trauerspiel dauerte nicht mal eine Stunde.

Dann gingen die RassistInnen. Nach einem Zusammenstoß in der Innenstadt zwischen Gegendemonstrant_innen und Kagidas wird bei TeilnehmerInnen der Ruf nach Hooligans laut, die die Kundgebung schützen sollen. Es bleibt abzuwarten, was am Montag passiert. Denn für diesen ruft KAGIDA auf, an der Kundgebung der Grünen und des Bürgermeisters teilzunehmen, man sei schließlich für die gleichen Ziele.

1 http://www.fr-online.de/kreis-offenbach/prozess-islamkritiker-zahid-khan-ein-genialer-pr-coup,1473032,26245790.html

KAGIDA #9 und Neujahrsempfang der AfD

80 RassistInnen+++ 300 Gegendemonstrant_innen auf Gegenkundgebungen+++ AfD Neujahrsempfang gestört

Zum neunten mal versammelte sich Kagida am 26.1. am Scheidemannplatz. Nach den üblichen Reden der Veranstaltenden zogen sie innerhalb von 16 Minuten ihre Demonstrationsroute durch. Von Beginn der Versammlung bis zur Auflösung verging noch nicht mal eine Stunde. Die 80 anwesenden RassistInnen, konnte der Anmelder Michael Viehmann nach der Vernastaltung auf der Facebookseite nicht wie üblich als einen weiteren Erfolg für die Bewegung verkaufen. Die Zahl der Teilnehmenden hat sich im Vergleich zur letzten Woche halbiert, bislang hat Kagida auch noch keinen Rückblick zu ihrer Veranstaltung veröffentlicht.
Auffällig ist vor allem die fehlende Teilnahme von überregionalen Neonazigruppen. Auch der Landesverband der NPD erschien trotz vorheriger Ankündigung nicht. Anzumerken sei an dieser Stelle auch, dass auch im osthessischen Fulda sowie in Frankfurt, regionale Pegida-Ableger versuchten, Leute auf die Strasse zu mobilisieren.

Neujahrsempfang der AfD
Am Sonntag den 25.1. fand im Hotel Reiss der Neujahrsempfang der AfD statt. Der Einladung der vier Kreisverbände Kassel Stadt, Kassel Land, Schwalm-Eder sowie Waldeck-Frankenberg folgten 250 Gäste. Der Sprecher der Afd Kassel Stadt, Manfred Mattis eröffnete die Veranstaltung und ging in seiner Rede auf die Entwicklung seiner Partei auf regionaler und bundesweiter Ebene ein. Ebenso nahm er die wöchentlichen rassistischen Demonstrationen von Pegida bzw. Kagida in den Schutz gegenüber einer voreingenommenen Medienberichterstattungen sowie Gegenprotesten. Mattis ist allwöchentlicher Redner bei Kagida-Veranstaltungen in Kassel. Von rassistischen Einstellungen sprach er die Pegida-Bewegung, wie auch die Mitglieder der AfD frei. „Wir haben auch Menschen mit Migrationshintergrund, die uns heute hier helfen, diese Veranstaltung durchzuführen“, wandte Mattis sich an die anwesenden Sicherheitsbeauftragten. Unter den Zuhörenden befanden sich zahlreiche Gäste, die ihren Protest durch jubeln oder sehr ausufernden Applaus mitteilten. Dies störte wiederum andere so erheblich, dass sie sich von ihren Plätzen erhoben und erbost den Rausschmiss forderten. Die Rede musste an mehreren Stellen deshalb unterbrochen werden.
Als Gastredner war der Publizist Udo Ulfkotte geladen. Auch seine Rede wurde mehrfach gestört. Dem inhaltsschwachen Vortrag von Ulfkotte, der seine Thesen über „gekaufte Journalisten“ in erster Linie auf seine eigenen Erfahrungen als Journalist stützte folgte eine abschließende Diskussion. Ulfkotte publiziert beim verschwörungstheoretischen und esoterischem Kopp-Verlag und war darüber hinaus auch bereits Redner bei Pegida in Dresden.

KAGIDA #8 Ein weiterer deutscher Montag

Nun zum achten Mal versammelten sich am 19.01.2015 160 TeilnehmerInnen bei KAGIDA am Scheidemannplatz. Damit kamen diesen Montag weniger RassistInnen als die Wochen zuvor. Immer deutlicher wird die Selbstüberschätzung des Anmelders Viehmann, der von einem neuen Rekord mit 400 TeilnehmerInnen sprach. Der Großteil des Klientels bestand aus Neonazis und AfDlerInnen. So waren erneut Rechtsradikale des ehemaligen Freien Widerstandes Kassel anwesend, darunter Mike Sawallich und Marcel Weifenbach. Auch die in der Lokalpresse viel beachtete “Kameradschaft Strum 18 Cassel”, darunter Diana Weber, ihre Mutter Marion Weber und der bereits wegen gef. Körperverletzung und zeigen des Hitlergrußes verurteilte Rene Sparbier. Hinzu kommen eine Vielzahl an u.a. mit Thor Steinar szenetypisch gekleideten Neonazis, darunter Rechsradikale aus Fulda und dem Eichsfeld.

Obwohl man sich durch das Demonstrationsverbot von PEGIDA erhoffte, dass “Kassel an diesem Montag zu Dresden” werde, verirrten sich nur vereinzelt Menschen aus dem Tal der Ahnungslosen in den Westen. Positiv fiel diese Woche die wesentlich sachlichere Berichterstattung der Provinzpresse auf. Was nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein dürfte, dass sich diesmal nicht die tendenziöse Journalistin Ulrike Pflüger-Scherb für den Artikel verantwortlich zeigte. Vergange Woche hatte sie, entgegen aller Tatsachen, davon geschrieben, dass bei KAGIDA Familien mit Kinderwägen anwesend waren und damit verrsucht, KAGIDA als harmlosen Familienevent zu verklären, sowie linken Gegenprotest zu deligetimieren.

Auch diesen Montag versammelten sich auf zwei Gegenkundgebungen und entlang der Route ca 600 Gegendemonstrant_innen. Die Polizei versuchte durch eine weitläufige Absperrung des Versammlungsgebietes, den KAGIDA-Aufmarsch von Gegenprotesten abzuschirmen, was nicht vollends gelang. Wie auch in den letzten Wochen kam es dabei zu einer Vielzahl an polizeilichen Maßnahmen. So gab es im Hauptbahnhof einen Kessel, zwei Kinder wurden brutal von der Polizei festgenommen und abgeführt. Gegen sich darüber empörende Passant_innen wurde daraufhin ebenfalls gewaltsam vorgangen. Von Repression Betroffene sollten sich wie immer bei der Rote Hilfe Kassel melden.

KAGIDA #7

200 RassistInnen+++ 600 Gegendemonstrant_innen auf 2 Gegenkundgebungen +++ Viele Störaktionen

Erneut zogen am Montag den 12.1. circa 200 RassistInnen auf ihrer ein Kilometer langen Route durch die Stadt. Wieder war eine beträchtliche Anzahl des Kasseler AfD-Verbandes anwesend. Weiterhin fanden sich neben den bekannten Neonazis aus der Region, wie Marcel Weifenbach, der abermals als Ordner fungierte auch wieder Neonazis aus Südniedersachsen und Osthessen ihren Weg zum Scheidemannplatz. Die TeilnehmerInnen von KAGIDA waren sichtlich genervt über die viele Störaktionen entlang der Route. Schon vor Beginn der KAGIDA Veranstaltung war eine auffällige Gruppe von Neonazis am Hauptbahnhof unterwegs. Unter ihnen Benjamin Bauermeister, der öfters die Hand zum Hitlergruß gehoben hatte und dabei immer wieder „Heil“ gerufen hat. Die anwesende Polizei begleitete die Gruppe daraufhin lediglich zur Kundgebung.

Lange nicht gesehen – trotzdem wieder erkannt

Mike Sawallich (rechts)

Mike Sawallich (rechts)

Ein neues Gesicht bei KAGIDA war der ehemalige JN-Aktivist und führende Kopf des ehemaligen „Freien Widerstands“ Mike Sawallich. Ihm ist es anscheint nicht zu peinlich hinter einem Transparent zu laufen, auf dem das „Sonnenzeichen“ in einen Mülleimer geworfen wird. Während er 2007 noch probierte einen Naziaufmarsch in Kassel anzumelden, wurde es um ihn und den Freien Widerstand Kassel in den letzten Jahren ruhig.  Zwischendurch war er mit seiner Privatinsolvenz beschäftigt, auch seine Freundin samt Kind verließ ihn.
Besonders zynisch erscheinen die Versuche von KAGIDA, sich mit den  Betroffenen der Anschläge in Paris zu solidarisieren. Dabei war es Mike Sawallich, der im Jahr 2006 eine Gedenkdemonstration zu dem Pogrom am 7. November in Kassel störte. Gleiches gilt für den Anmelder Michael Viehmann, der am 1. August vergangenen Jahres auf Facebook seinen Hass auf das „Judenpack“ mitteilte. Die Solidarisierung mit  den Opfern des antisemitischen Terror von Paris durch KAGIDA ist eine einzige Farce.

Repression   
Erneut kam es zu Festnahmen und einer Vielzahl von  Personalienfeststellungen. So gab es von Anfang an Vorkontrollen durch  die Polizei, bei denen auch Fotos  von Personen angefertigt wurden. Legt gegen alle Maßnahmen Widerspruch die sie durchführen Widerspruch ein, und fertig ggf. Gedächtnisprotokolle an, setzt euch mit der  Roten Hilfe Ortsgruppe in Verbindung.

Polizeigewalt bei KAGIDA #6

Etwa 170 KAGIDA-TeilnehmerInnen +++ Polizei geht mit Gewalt gegen Antifaschist*innen vor +++ Mindestens zwei Personen im Krankenhaus

Dem Aufruf zum sechsten KAGIDA-Aufmarsch folgten am 5. Januar 2015 etwa 170 Menschen und zogen nach ihrer Kundgebung vom Scheidemannplatz aus einmal um den Block. Aus dem Demonstrationszug wurde u.a. „Wir sind das Volk!“ und (sic) „Nazis raus!“ skandiert.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Scheidemannplatzes protestierten ca. 250 Personen gegen KAGIDA.

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KAGIDA #5

+++’Spaziergang‘ konnte trotz erneuter Blockadeaktion durch Antifaschist_Innen nicht verhindert werden +++ 170 TeilnehmerInnen bei KAGIDA +++ ca. 130 auf spontaner Gegenkundgebung +++ anschließend Antifaschistische Spontandemo durch Innenstadt+++
Am Montag, den 29.12.14, hielt KAGIDA (‚Kassel gegen die Islamisierung des Abendlandes‘) die fünfte Kundgebung auf dem Scheidemannplatz ab. Der Polizei ist es dabei zum dritten mal gelungen, auch das dazugehörige Ablaufen der kurzen Route gegen antifaschistische Interventionsversuche durchzusetzen. Es war zwar trotz massiver Präsenz durch Ordnungskräfte gelungen, eine Sitzblockade mit 50 Personen auf der Marschroute zustande zu bringen, die Polizei leitete den KAGIDA-Zug jedoch über den Bürgersteig an dieser vorbei.
Wirres Plakat
Dieses Plakat auf der Kagida-Demo gibt sehr gut die wirren Inhalte wieder

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KAGIDA #5 Nazis blockieren – Do it again!

Am Montag den 29.12.2014 wollen zum fünften Mal RassistInnen durch Kassel laufen, bereits zwei Mal konnte dies in den vergangenen Wochen blockiert werden.

Um den Anmelder und AfD-Mitglied Michael Viehmann sammelt sich alles was die rechte Ecke zu bieten zu hat. So waren Neonazis aus dem Umfeld des ehemaligen FWKS wie Marcel Weifenbach aber auch Ex-NPD-Landesvorstand David Giesler Ordner „bei den Spaziergängen“. Unter den DemonstrantInnen sind AfD-PolitikerInnen aus Kassel, Hildesheim und Südhessen sowie Leute von der sogenannten Identitären Bewegung. Auch findet sich Viehmanns HoGeSa-Reisegruppe fast geschlossen auf der Demo wieder, zusätzlich zu einer Vielzahl weiterer Hooligans aus dem Umfeld des KSV. Victor Seibel, einer der Begründer der Kasseler Montagmahnwache, spricht regelmäßig auf den Kundgebungen. Daneben finden sich Personen aus dem Umfeld der Kameradschaft Sturm 18 Cassel, beispielsweise der kürzlich zu 2 Jahren Haft verurteilte Benjamin Bauermeister.

Pediga wird am 29.12.14 in Dresden nicht stattfinden. Dies ist ein weiterer Grund – neben den Weihnachtsferien – warum sich noch mehr RassistInnen aus dem Bundesgebiet angekündigt haben und wohl auch kommen werden. Bisher bekannt sind Reisegruppen aus Braunschweig, Eschwege dem Eichsfeld angemeldet. Ebenfalls mobilisieren die „Autonomen Nationalisten Groß-Gerau“.

Gerade bei der Anreise und Abreise ist Vorsicht geboten. So griffen am vergangenen Montag ca. 15 Neonazis bei ihrer Abreise eine Gruppe an Antifaschist_innen an, kurz bevor sie ihren Zug in Richtung Eichenberg/Göttingen bestiegen. Reist also organisiert an (nicht nur aus Göttingen/Witzenhausen). Bildet feste Bezugsgruppen, bewegt euch in der Stadt nur in großen Gruppen und bereit euch auf Angriffe seitens der Neonazis und Hooligans vor.

Naziangriff außerhalb der KAGIDA Demonstration

Auch während des blockierten KAGIDA-Spazierganges am 22. Dezember probierten etwa 20 Nazi-Hools, eine deutlich kleinere Gruppe von Antifaschist_innen anzugreifen. Nachdem sich die Angreifer ungestört vor der Polizeiwache am Königstor sammeln konnten, griff die Gruppe zielstrebig die Antifaschist_innen auf der Friedrich-Ebert-Straße an. Nach der antifaschistischen Gegenwehr flohen die Nazi-Hools beim Eintreffen der Polizei. Diese nahmen sechs AntifaschistInnen vorübergehend fest. Es gab keine ernsthaften Verletzungen. Die Situation führt uns mal wieder vor Augen, dass wir uns im Selbstschutz keinesfalls auf den Staat verlassen können. Auch ist er nicht unser Adressat irgendwelcher Forderungen diesbezüglich. Der einzige Garant für Sicherheit bei linken Protesten und Demonstrationen ist der antifaschistische Selbstschutz.

Organisiert die Antifaschistische Selbsthilfe!

Lasst euch nichts gefallen – schlagt zurück!

Wir rufen auf, am 29. Dezember 2014 nach Kassel zu kommen und den Aufmarsch der RassistInnen zu verhindern!

Karte Route + Raster +Twitter +EA -

KAGIDA #4 blockiert – Naziangriff

2000 auf Demo vom Bündis gegen Rechts+++ 80 Antifaschist_innen blockieren erfolgreich die Route+++ KAGIDA muss nach 350m umdrehen+++ Angriff von 20 Nazihooligans

Am Montag, den 22.12.2014 fand zum vierten Mal eine Demonstration von KAGIDA (Kassel gegen die Islamisierung des Abendlandes) statt. Zum zweiten mal gelang es engagierten Antifaschist_innen die RassistInnen am laufen zu Hindern. Ab 16 Uhr versammelten sich über 1000 Personen zu einer Demonstration unter dem Motto “Kassel für Alle” um vom Halitplatz zum Scheidemannplatz zu ziehen.
Ab 18 Uhr versammelten sich die Anhänger von KAGIDA auf den von der Polizei mit Hamburger Gittern geteilten Scheidemannplatz zur Auftaktkundgebung. Kagida konnte wie in den vergangenen Wochen auch weiteren Zuwachs verzeichnen, so kamen diesmal 160 RassistInnen. Um 19 Uhr setzte sich die Demonstration in Bewegung. Zeitgleich entschlossen sich ungefähr 80 Personen dazu, den rassistischen Aufmarsch, in der Bürgermeister-Brunner-Straße zu blockieren. Mit Erfolg! Die Polizei stoppte den Aufzug und geleitete sie zu ihrem Startpunkt zurück.
Auch diese Woche kam es am Rande der KAGIDA-Demonstration zu zahlreichen Störaktionen. Vom Beginn ihrer Demonstration bis zur Auflösung brauchten sie somit 45 Minuten für 350 Meter und zurück.

Nazis schlagen zu
Wie bei dem ersten Spaziergang am 01.12. konnte auch diesmal eine große Gruppe von 20 Nazihools ohne Polizeibegleitung durch die Stadt ziehen und bewegten sich dabei im Umfeld der Friedrich-Ebert-Straße. Im Mündungsbereich der Friedrich-Engels-Straße/Königstor, unmittelbar vor der Polizeiwache der Operativen Einheiten, breiteten die Nazihools sich gegen 19.20 Uhr auf einen Angriff vor. Darauf setzten sie sich in Richtung Friedrich-Ebert-Straße in Bewegung und griffen auf Höhe der Straßenbahnhaltestelle Karthäuserstraße eine Gruppe von Antifaschist_innen an, die sich zahlenmäßig deutlich in der Unterzahl befand. Über die darauf folgende antifaschistische Gegenwehr waren die Nazihools nicht vorbereitet. Die anwesende Polizei schritt erst spät ein und nahm darauf hin sechs Antifaschist_innen brutal fest. Die Nazihools hingegen konnten den Ort ohne Personalienfeststellung oder Festnahmen verlassen.
Auch im Hauptbahnhof kam es zu einem Übergriff aus einer Gruppe von 15 Personen auf zwei Antifaschist_innen. Danach konnten die Angreifenden ohne polizeilichen Maßnahmen mit dem Cantus Richtung Göttingen abreisen.

Wenn ihr Post von den den staatlichen Repressionsorganen bekommt, meldet euch bei der Roten Hilfe Ortsgruppe Kassel.

Wir danken allen Genoss_innen, die am 22. Dezember mit uns auf der Straße waren. Gemeinsam haben wir Kagida gezeigt, dass diese Straßen für sie nicht sicher sind.
Beteiligt euch an den Gegenaktivitäten am 29.12.14 in Kassel!
Mehr Infos? Checkt: https://twitter.com/antifa_info_ks

KAGIDA #3

Dritter Kagida- „Spaziergang“ fand statt+++ etwa 80 TeilnehmerInnen +++ **Stör- und Blockadeaktionen durch Antifaschist_innen*

Am Montag, den 15.12.2014 fand erneut eine Demonstration von Kagida (Kassel gegen die Islamisierung des Abendlandes) statt. Wie in der letzten Woche konnte diese, trotz einer Sitzblockade von 60 Antifaschist_innen, nicht verhindert werden. Vom Bündnis gegen Rechts (BgR) wurde mit Rücksicht auf die Gewerkschaft der Polizei keine Gegenkundgebung angemeldet. Die GdP, deren Mitglieder sonst eher für die gewalttätige Niederschlagung sozialer Proteste bekannt sind, rief für den selben Tag zu einer Demonstration gegen die schwarz-grüne Sparpolitik auf, die ihrer Meinung nach die öffentliche Sicherheit auf dem Gewissen habe.

Davon war zwei Stunden später leider nichts zu merken, als bereitwillig 400 Polizeibeamte, die wohl bedauernswerterweise nicht an ihrer eigenen Demonstration teilnehmen konnten, es den etwa 80 RassistInnen ermöglichten, durch die Stadt zu laufen. In gewohnter Selbstüberschätzung sprach Anmelder und AfD-Mitglied Michael Viehmann¹ von 160 TeilnehmerInnen. Als Redner traten neben Viehmann erneut der Sprecher des AfD-Kreisverbandes Kassel-Stadt Manfred Mattis und Victor Seibel, der Organisator der Montagsmahnwache in Kassel, auf.

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KAGIDA #2

Zweiter KAGIDA-„Spaziergang“ fand statt +++ AfD-Sprecher redet vor etwa 60 TeilnehmerInnen +++ Vereinzelte Störaktionen durch Antifaschist_innen

01

KAGIDA Front-Transparent

Am Montag den 8. Dezember 2014 fand erneut eine Kundgebung von KAGIDA (Kasseler gegen die Islamisierung des Abendlandes) statt. Anders als letzte Woche konnte der anschließende „Spaziergang“ der etwa 60 KAGIDA-TeilnehmerInnen nicht verhindert werden. Trotz massiven Polizeiaufgebots kam es jedoch entlang der Route zu einigen Blockadeversuchen und Störaktionen durch Antifaschist_innen.

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Kein Spaziergang für KAGIDA

Am Montag, den 01.12.14 fand auf dem Scheidemannplatz in Kassel eine ursprünglich als Demonstration geplante stationäre Kundgebung unter dem Motto ‚Kasseler gegen die Islamisierung des Abendlandes‘, kurz KAGIDA, statt.

Während eine vom Bündnis gegen Rechts (BgR) angemeldete Gegenkundgebung 500 Teilnehmer_innen zu verbuchen hatte, waren dem Aufruf des des Anmelders Michael Viehmann ca 70 Personen gefolgt, welche sich auf der dilettantisch organisierten Versammlung für etwa eine Stunde die Beine in den Bauch standen. Damit blieb die Zahl der Teilnehmer_innen eindeutig hinter den Erwartungen der Veranstalter zurück. Mindestens die Hälfte der Anwesenden KAGIDA-Demonstrant_innen ist dabei eindeutig einem rechten und teilweise organisierten Spektrum zuzuordnen. Nicht wenige Teilnehmer_innen machten einen aggressiven und gewaltbereiten Eindruck.

Dass es sich bei der Abgrenzung von Rechts, wie erwartet, um nichts als ein fadenscheiniges Lippenbekenntnis handelt, machen eine Vielzahl einschlägiger Personen deutlich: Im direkten Organisator_innenenkreis der Veranstaltung findet sich neben Viehmann der ehemalige nordhessische NPD-Vize David Giessler. Gemeinsam organisierten beide bereits die Anreise aus Kassel zur HOGESA-Demonstration in Hannover, was die ebenfalls geäußerte Distanzierung von eben jenem Spektrum umso lachhafter macht. Weiterhin waren die beiden Mitglieder des NPD Landesvorstandes Daniel Lachmann und Stefan Jagsch zur KAGIDA-Kundgebung erschienen.

Neben Viehmann gab es lediglich einen weiteren Redner, namentlich Edwin Wagensveld, der in HOGESA-Kreisen als ‚Der Holländer‘ bekannt ist und einen Waffenshop im Internet betreibt.

Völlig unkritisch fanden sich deren Inhalte anschließend in den ersten Berichten der HNA-‚Journalistin‘ Ulrike Pflüger-Scherb, die bereits in der Vergangenheit durch unseriöse ‚Artikel‘ zu glänzen vermochte, wieder.

Das Konzept der Polizei für den Abend, beide Lager mittels Hamburger Gitter und massiver Präsenz voneinander zu trennen, schien zunächst aufzugehen. Da sich jedoch entlang der geplanten Route und in deren unmittelbarer Umgebung eine unüberschaubare Anzahl an Kleingruppen von Antifaschist_innen bewegte, wurde die Lage durch die Einsatzleitung der Polizei als zu gefährlich eingeschätzt. Michael Viehmann sah sich daraufhin gezwungen, den geplanten Marsch abzusagen, was für deutlichen Unmut unter den Teilnehmer_innen sortge.

Für kommenden Montag wurde zunächst kleinlaut für eine ‚Versammlung‘, an Stelle eines ‚Spazierganges‘, geworben. Mittlerweile scheint es jedoch wieder Bestrebungen zu geben, eine Demonstration durchzuführen.

Auch wenn die Demonstration am 01.12. verhindert werden konnte, rufen wir dazu auf, weiter gegen KAGIDA vorzugehen. Auch eine bloß stationäre Kundgebung, auf der Nazis und Rassist_innen offen ihre Scheiße verbreiten können, ist für uns nicht hinnehmbar.

Wir danken allen Genoss_innen, die am 1. Dezember mit uns auf der Straße waren. Gemeinsam haben wir KAGIDA gezeigt, dass diese Straßen für sie nicht sicher sind – egal ob Kundgebung oder Demonstration: Beides muss verhindert werden!

Beteiligt euch an den Gegenaktivitäten am 08.12.14 in Kassel!

Kein Raum für Rassismus!

Informationen werden am 8.12. von uns über Twitter verbreitet.