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Kagida #19

+++ 30 Teilnehmer_innen +++ Mario Beck als Versammlungsleiter +++ Etablierte Parteien im Dialog mit AfD +++

Nachdem Kagida am vergangenen Montag nach Dresden mobilisiert hatte, fand am 13. April wieder eine Veranstaltung in Kassel statt. Mit nur etwa 30 Teilnehmer_innen setzt Kagida den Abwärtstrend fort.

Michael Viehmann, der offenbar auch diesen Montag lieber in Dresden verbrachte, wurde von Mario Beck in seiner Funktion als Versammlungsleiter und Moderator vertreten.

Mario Beck

Mario Beck bei Kagida

Ebenfalls für den 13. April organisierte die Evangelische Kirche in Kassel eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Einwanderungsgesetz: Ja – Nein – Vielleicht?“ im Stadtteilzentrum Vorderer Westen. Geladen waren „Vertretern von AfD, CDU, B’90/Grünen, Kasseler Linke und SPD“.

Während das Bündnis gegen Rechts seit Wochen auf Protest gegen Kagida verzichtet, sind sich die darin organisierten Parteien nicht zu schade, nun auch mit der AfD zu diskutieren. Offenbar zeigen sich die ersten Vorläufer der Kommunalwahl Anfang 2016 und die Angst, Stimmen an die AfD zu verlieren, wenn deren Themen nicht ebenfalls  aufgegriffen werden. Dadurch, dass der AfD trotz ihrer rassistischen Positionen ein Podium geboten wird, auf dem sie sich als „ganz normale“ Partei unter anderen darstellen kann, wird der AfD der Weg in die politische Landschaft der BRD geebnet. Dass Manfred Mattis, der am 13. April als Vertreter der AfD geladen war, wochenlang den Schulterschluss mit bekennenden Neonazis bei Kagida suchte, scheint vergessen.

PS: Die Evangelische Kirche fiel schon vor einiger Zeit dadurch auf, dass ein Pfarrer, der vom NSU-Skandal nichts mitbekommen zu haben schien, auf einer Kundgebung des BgR betonte, wie wichtig der Verfassungsschutz im Kampf gegen Neonazis sei.

Kagida #17 und #18

+++ Zwischen 30 und 45 Teilnehmende +++ Nächste Kundgebung entfällt +++

Die letzten beiden Kagida-Kundgebungen folgten wie erwartet dem derzeitigen Abwärtstrend. Kamen am 23. März noch etwa 45 Personen, schafften es am 30. März nur etwa 30 Personen auf den Scheidemannplatz.

Das offene Mikrofon am 23. März nahm nur eine Person in Anspruch, die folgende Woche wurde es nicht wieder angeboten. Das Gestammel von Edwin ‚der Holländer‘ Wagensveld, der am 30. März erneut in Kassel auftrat, wurde von Michael Viehmann nach nur zwei Minuten beendet. Scheinbar hatte er sich nicht wirklich vorbereitet.

Seit dem 30. März beginnt die Kagida-Kundgebung erst um 19 Uhr. Für den 6. April mobilisiert Kagida nach Dresden, die Kundgebung in Kassel entfällt. Bundesweit kamen vergangenen Montag wieder weniger Personen zu Pegida und seinen Ablegern. Weiterhin ist noch unklar, ob es nach dem aus von Pegida in Frankfurt einen neuen hessenweiten Versuch der Organisation geben wird.

KAGIDA #16

+++ Kagida 50 TeilnehmerInnen +++ Michael Viehmann als Redner bei Pegida-Wuppertal vor 500 Leuten+++ Endgame Hannover 250 TeilnehmerInnen+++

 Zum 16. Mal traf sich Kagida am Scheidemannplatz. Der neue Stammplatz ist nun offenbar vor der Kasseler Bank.

Wuppertal

Nachdem Kagida wochenlang zur Pegida-Demonstration nach Wuppertal mobilisiert hatte, waren Michael Viehmann und einige andere bekannte Gesichter aus Kassel unter den 500 TeilnemerInnen.Unter „Wir sind das Volk“-Rufen betrat Viehmann die Bühne. Dort las er in seiner nur sechsminütigen Rede zum xten Mal die 10 Thesen von Pegida vor. Anschließend warf er sich mit Spendendosen in die Menge und sammelte Geld.

Kurze Zeit später kam es zu Gerangel zwischen KundgebungsteilnehmerInnen und Polizei. Die Kundgebung wurde hastig für beendet erklärt als die Pegida-Veranstalter merkten, das sie die Menge nicht im Griff hatten. Für die Ausschreitungen machte Pegida die Polizei und Hooligans verantwortlich, die eine für den 15.03. in Erfurt geplante Demonstration (Gemeinsam sind wir stark) absagten, um gegen die 80 Salafisten in Wuppertal mobil zu machen.

Hannover 

Zeitgleich fand in Hannover die dritte Endgame-Demonstration („Engagierte Demokraten gegen die Amerikanisierung Europas“) statt. Dabei brachte Endgame nur 250 VerschwörungstheorekterInnen nach Hannover. Auch hier waren Rechte aus Kassel anwesend. Der als Redner angekündigte Kasseler Victor Seibel sprach jedoch nicht.

Kassel

Am 16.03. in Kassel kündigte Seibel an, die nächste Endgame-Veranstaltung werde in Kassel stattfinden. Viehmann beschwerte sich, die Kundgebung in Wuppertal sei ein Spießroutenlauf zwischen Antifa und Polizei gewesen.

Es waren knapp 50 TeilnehmerInnen anwesend. Die Veranstaltung wurde nach rekordverdächtigen 40 Minuten aufgelöst. Kagida hat für nächsten Montag ein offenes Mikrophon angekündigt. Jedoch müssen die Texte zuerst erst von Kagida gegen gelesen werden bevor sie vorgetragen werden dürfen.

Pegida Frankfurt am Main stellt den Betrieb vorerst ein, Grund dafür ist der andauernde entschlossene Antifaschismus. Sie kündigen jedoch an abwechselnd ab dem 13.04.2015 in verschiedenen hessischen Großstädten laufen zu wollen.

Kagida #15

+++ 50 TeilnehmerInnen +++ Kaum Gegenprotest +++

Diesen Montag fanden sich 50 Kagida TeilnehmerInnen am Scheidemannplatz vor der Kasseler Bank ein. Das Bündnis gegen Rechts verzichtete auf eine Gegenkundgebung. Trotzdem kam es vereinzelt zu Protest an der Route. Bei Kagida sprachen wieder nur Michael Viehmann und Victor Seibel gleich zweimal. Die Polizei war erwartungsgemäß mit weniger Kräften als die letzte Woche vor Ort. Auch dieses Mal dauerte Kagida nicht einmal eine Stunde.

 

Kagida #14

+++ 50 bei Kagida +++ 400 Personen auf letzter Gegenkundgebung des BgR +++

Zur Kagida-Kundgebung kamen am 2. März etwa 50 Personen. Im Schnelldurchlauf waren sowohl die Kundgebung und der „Spaziergang“ nach weniger als einer Stunde wieder beendet.

Trotz schlechtem Wetter kamen etwa 400 Personen zur vorerst letzten Kundgebung des Bündnis gegen Rechts. Das Bündnis hatte der HNA gegenüber angekündigt, auf weitere Gegenkundgebungen zu verzichten.

Auch wenn Kagida es nicht geschafft hat, langfristig Mobilisierungspotential über den eigenen Dunstkreis hinaus zu entfalten, halten wir es für notwendig, auch weitere Kundgebungen nicht unkommentiert stattfinden zu lassen; auch wenn Kagida unter der Beteiligung von Victor ‚dem Wahnsinnigen‘ Seibel zu einer neuen Montagsmahnwache mutiert.

Nazipropaganda im Wesertor beschlagnahmt

Nachdem sich seit dem 1. Dezember 2014 jede Woche rassistische Bürger_innen und Neonazis zum KAGIDA-Spaziergang treffen, kam es im Kasseler Stadtteil Wesertor in der ersten Februarwoche zu mehreren Agitationsversuchen von Neonazis.

Innerhalb weniger Tage wurden Aufkleber verschiedener Nazi-Gruppen und Flugblätter der NPD in mehreren Straßenzügen in der Nähe der Haltestelle “Weserspitze” verteilt.

Die Sticker wurden daraufhin entfernt und ein Großteil des Propagandamaterials von Antifaschist_innen beschlagnahmt.

Solltet ihr mitbekommen, dass es zu weiteren Aktivitäen von Neonazis in Kassel und Umgebung kommt, schreibt uns eine E-Mail oder werdet selbst aktiv!

Nazi-Propaganda aus dem Wesertor

Nazi-Propaganda aus dem Wesertor

Kagida #13

+++ 60 bei Kagida +++ erneut zwei Gegenkundgebungen +++ Lutz Bachmann angekündigt +++ Lautsprecherwagen von AkCAB durch Polizei kontrolliert +++

Zu Kagida kamen am 23. Februar etwa 60 Personen. Die Kundgebung des Bündnis gegen Rechts (BgR) konnte etwa 150 Gegendemonstrant_innen mobilisieren. Die Kundgebung vom Arbeitskreis Casseler Autonomer Berufsdemonstrant_innen (AkCAB) besuchten etwa 60 Personen.

Kagida konnte den kurzen “Spaziergang” um den Block ohne Zwischenfälle durchführen. Als Redner trat neben Michael Viehmann erneut auch Victor Seibel auf.

Die Polizei hatte, wie jeden Montag, den Scheidemannplatz durch eine Wagenburg aus Einsatzfahrzeugen in verschiedene Lager eingeteilt. Personen, die zur AkCAB-Kundgebung wollten, wurden nur einzeln in den dafür abgesperrten Bereich gelassen und teilweise durchsucht.

Im Anschluss an die Kundgebung wurde der Wagen mit der Anlage von der Polizei gestoppt und eine Person mit auf die Wache genommen. Insgesamt kam es zu mindestens 2 Ingewahrsamnahmen und mehreren Personalienkontrollen und Platzverweisen. Die Schikane gegenüber Besucher_innen der AkCAB-Kundgebung hat damit im Vergleich zur vorigen Woche deutlich zugenommen.

Im Internet wirbt Kagida seit einigen Tagen damit, den Pegida-Gründer Lutz Bachmann, in naher Zukunft als Redner in Kassel begrüßen. Das genaue Datum wird mit Verweis auf die vermeintliche Gefahr vor Anschlägen jedoch noch nicht bekannt gegeben. Sollte Bachmann tatsächlich zu Kagida nach Kassel kommen, ist davon auszugehen, dass die Zahl der Teilnehmer_innen wieder ansteigen könnte.

KAGIDA #12

+++ erneut 75 RassistInnen +++ zwei Gegenkundgebungen +++ viel Wirbel um Michael Viehmann und die nordhessische AfD+++

Der dieswöchige Aufmarsch von KAGIDA ging seinen gewohnt langweiligen Gang. Erneut musste KAGIDA ihre Route um den Block durch einen von Polizeiautos errichteten Korridor und unter Kamellen- und Eierwürfen beginnen. Nachdem Michael Viehmann das Wochenende in Dresden beim Zusammentreffen der Pegida-Ableger mit Lutz Bachmann verbrachte, klebte er ganz nach seinem Vorbild aus Dresden auch die neuen 10 Thesen der Pegida an die Martinskirche in Kassel. Nach dem Verlesen der Thesen auf der Auftaktkundgebung von Viehmann sprach wie fast jeden Montag der Verschwörungstheoretiker Viktor Seibel, der als Mitorganisator die zukünftige Demonstration von EnDgAmE (Engagierte Demokraten gegen die Amerikanisierung Europas) am 21.2 in Halle bewarb. Unter dem gleichen Slogan zogen bereits vergangenen Monat das letzte Aufgebot der Friedensmahnwachen, Reichsbürgern und Amerika-Hassern gemeinsam mit etlichen thüringischen Neonazis durch Erfurt.

Auffällig ist, dass Seibel immer mehr versucht, sich als politischer Akteur bei KAGIDA wie auch bei EnDgAmE zu etablieren der in seinen wasserfallartigen Reden aus einem schier unermesslichen Wissenensschatz über Geheimakten einer „US-Okkupierten Regierung“ schöpfen kann. Ebenso bedient er mit Forderungen nach einem Ende der „Tätervolk Schuldkultur“ immer weiter eine geschichtsrevisionistische und deutschnationale  Rhetorik, nicht nur die anwesenden Neonazis applaudieren.

Ärger bei der AfD
Trotzig verkündetet Viehmann am vergangen Freitag auf Facebook seinen Parteiausstieg nach einem Telefonat mit dem Landesvorstand Konrad Adam. Ursache dafür war wohl ein ihm drohendes Ausschlussverfahren aufgrund der immer deutlicher werdenden überregionalen Berichterstattung über die Verstrickungen zwischen AfD, KAGIDA und Neonazis, wie auch der Veröffentlichung gewaltverherrlichender und antisemitischer Facebook-Postings Viehmanns. Manfred Mattis, der eloquente Arm der rassistischen Bewegung, muss nun dem Landesvorsitz Rede und Antwort stehen. Vorsichtshalber zog Mattis vor, diese Woche nicht bei KAGIDA zu erscheinen. Gegen Viehmann ermittelt mittlerweile die Staatsanwaltschaft Kassel wegen Volksverhetzung. Außerdem verkündete er, dass bald Lutz Bachmann nach Kassel zu Besuch kommen wird- Ort und Datum sind noch bekannt.

Kagida #11 am 9.2.15

+++ Kagida verliert ihren Auftaktort +++ 2 Gegenkundgebungen +++ 70 RassistInnen bei elftem “Spaziergang”+++

 Der elfte Spaziergang von Kagida am Montag den 9. Februar stand unter keinen guten Vorzeichen. Michael Viehmann versäumte seine Anmeldung der Kagida-Veranstaltung beim Ordnungsamt, welches ihm bereits im vergangenen Jahr eine mündliche Zusage für die Nutzung des Scheidemannplatzes bis Ende März gegeben hatte. Durch eine ordnungsgemäße schriftliche Anmeldung einer Kundgebung besetzte der “Arbeitskreis Cassler Autonome Berufsdemonstrant_innen” den Scheidemannplatz, wo die Wochen zuvor Kagida stand. Das Kasseler Ordnungsamt verbot die Gegenkundgebung zunächst, der Arbeitskreis ging jedoch juristisch dagegen vor und gewann in zweiter Instanz am Montagmorgen vor dem VGH.

Sein eigenes Versäumniss fasste KAGIDA-Anmelder Viehmann als “der nächste Schachzug unserer Regierung/ Justiz” auf. So musste KAGIDA kurzfristig umziehen und schließlich gegenüber, vor der Kasseler Bank stehen.

Mike Sawallich (mit Army-Jacke)

Mike Sawallich (mit Army-Jacke)

Auch dieses Mal waren stadtbekannte Neonazis anwesend, darunter Mike Sawallich und Marcel Weifenbach vom ehemaligen Freien Widerstand Kassel (FWKS).

Der “Spaziergang” fand wie immer unter lautstarkem Protest statt. KAGIDA lief die übliche Route, dieses Mal über die Kurfürstenstraße zum Scheidemannplatz zurück.

Redebeitrag vom 22.12 auf der Demonstration des BGR Kassel gegen KAGIDA

Montag der 22. Dezember. Bereits zum vierten mal meldet der rechte Startup-Aktivist Michael Viehmann eine Kundgebung mit anschließender Demonstration des nordhessichen PEGIDA-Ablegers namens KAGIDA (Kassel gegen die Islamisierung des Abendlandes) an.  Beflügelt von den bundesweit aufstrebenden rassistischen Montagsdemonstrationen mit absurden Namen, orientiert sich der Initiator vor allem an den Dresdener PEGIDA-Demonstrationen. 

Seit dem 1. Dezember versammelt sich wöchentlich bei KAGIDA alles, was das rassistische Spektrum in Nordhessen zu bieten hat. Besorgte BürgerInnen aus Kassel und dem Umland, AfDlerInnen, KSV Hooligans bis zu Mitglieder des ehemaligen „Freien Widerstand Kassel“ (FWKS). Bestens abgeschirmt von mehreren hundert PolizistInnen konnte KAGIDA mitlerweile zwei mal ihren „Spaziergang“ um den Block durchführen, jedoch nicht ohne antifaschistischen Protest. 

KAGIDA bietet nicht nur frustierten Neonazis eine Plattform, auf der sie ihren nationalistischen und rassistischen Resentiments Ausdruck verleihen. Neben dem Anmelder Viehmann, seines Zeichens AfD Mitglied und Organisator von Reisegruppen zu den Hogesa-Demonstrationen in Köln und Hannover, sprachen bei den KAGIDA-Kundgebungen bislang Manfred Mattis, Pressesprecher der AfD Kassel-Stadt sowie Victor Seibel, Mitgründer der neurechten Montagsmahnwache in Kassel und glühender Verschwörungstheoretiker.

Der gemeinsame Schulterschluß zwischen Verschwörungsphantasie und rassistischer Hetze gegen Geflüchtete mag auf dem ersten Blick wie eine krude Mischung wirken, inhaltlich liegen die sie jedoch mit ihrem gemeinsamen Feindbild einer vermeintlich gesteuerten Presselandschaft oder gelenkten Politiker*nnen, die zu allererst das  seit 1945 nicht mehr souveräne deutsche Volk beuteln wollen. 

Genau hier liegt das gefährliche Potential des aktuellen Phänomens. Positionen, die ansonsten hauptsächlich durch vermeintlich aber auch tatsächlich marginalisierte Neonazis offen vertreten werden, finden sich nun in codierter Form auf der Straße wieder, getragen unter anderem durch eine breite bürgerliche Öffentlichkeit. Dass rassistische und nationalistische Ressentiments ihre Wurzeln in der bürgerlichen Gesellschaft haben, ist nicht neu. Die Art und Weise, wie sie sich bereits im vergangen Jahr beispielsweise in Schneeberg ausdrückten und dieser Tage im Zuge von Pegida & Co., stellt  allerdings eine neue Qualität dar. 

Rassistische Diskurse werden  enttabuisiert  und  Neonazis  als Agitatoren gesellschaftsfähig. Diese  regressiven Umtriebe  bekommen  zu allem Überfluss auch noch ihre  Bestätigung durch die   Politik,  welche, wie bereits nach dem  rassistischen Pogrom in Rostock   Lichtenhagen im Jahr 1992, mit  restriktiven Gesetzten gegen Geflüchtete   reagiert. Sowie aktuell in Dresden geschehen. Wo CDU-Ministerpräsident Tillich der Pegida-Forderung nach einer speziellen Polizeieinheit, die  sich um vermeintlich kriminelle Geflüchtete kümmern soll, nach.

Es geht KAGIDA nicht um eine Kritik am politischen Islam, sondern um die Verschärfung des Asylrechts einer ohnehin schon bestehenden rassistischen Staatsräson. 

Als die KAGIDA-Demonstration vergangene Woche auf der anderen Straßenseite an der  Blockade vorbeigeführt wurde, streckte ein Teilnehmer den Arm zum  Hitlergruß. Im späteren Verlauf kam es zu einer Vielzahl an weiteren  Blockade- und Störaktionen entlang der Route. Auf Protest erwiderten die  selbsternannten Verteidiger des Abendlandes Parolen wie „Wer  Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen!“, die man sonst von Neonaziaufmärschen kennt.

Die aktuellen Montagsdemonstrationen sind eine Zumutung. Es ist höchste Zeit, dass KAGIDA einen Denkzettel erhält und ihnen das Handwerk gelegt wird.

Die letzten Wochen haben gezeigt, dass man den rechten Aufmarsch durchaus kritisch Begleiten kann, es ist jedoch noch Luft nach oben. Passt auf euch und eure Mitmenschen auf.

Handelt solidarisch und entschlossen, blockiert den Aufmarsch der RassistenInnen!

Kagida diesen Montag ohne eigene Kundgebung

2000 bei Kundgebung mit Bürgermeister +++ Kagida nicht offen aufgetreten +++ Spontandemonstration und Kundgebung am Scheidemannplatz

Etwa 2000 Personen folgten dem Aufruf diverser Parteien, Organisationen und Religionsgemeinschaften zum Rathausvorplatz. Höhe- und inhatlicher Tiefpunkt der Kundgebung war die Rede des Oberbürgermeisters Bertram Hilgen (SPD), der betonte, er sei gesprächsbereit, um mit den Menschen über ihre Sorgen und Ängste zu reden. Dass er damit Rassismus zu einem salonfähigen Argument macht, scheint egal.

Vereinzelt hatten sich Personen aus dem Kagida-Spektrum und AfD Sprecher Manfred Mattis unter die Kundgebungsteilnehmer_innen gemischt.

Zeitgleich fand am Scheidemannplatz – wo sonst Kagida steht – eine Kundgebung unter dem Motto “Arbeitskreis Casseler Autonomer Berufsdemonstrant_innen” statt. Dort fanden sich nach einer Spontandemonstration durch die Innenstadt zwischenzeitlich 100 Personen ein und demonstrierten für bessere Arbeitsbedingungen für Berufsdemonstrant_innen. Den ganzen Abend über tauchten dort verwirrte Kagidas auf, die offensichtlich nicht mitbekommen hatten, dass die Kagida-Kundgebung ausfällt.

Für nächsten Montag hat sich Kagida auf Facebook wieder für 18.30 Uhr am Scheidemannplatz angekündigt.

KAGIDA #10

50 KAGIDA AnhängerInnen vor Rathaus +++ 250 Gegendemonstrant_innen

Knapp 50 KAGIDA AnhängerInnen schaffte Viehmann am Sonntag, den 1. Februar um 16 Uhr vor das Rathaus zu mobilisieren und erreichte damit einen erneuten Tiefpunkt.

Die Polizei ließ es sich nicht nehmen, den Vorplatz großzügig abzusperren und auch  die Straßenbahnen wurden um die Innenstadt herum geleitet. Als Gastredner sprach Zahid Khan, dessen Rede vom lautem Gegenprotest übertönt wurde.

In der „geistigen Welt“ will Khan mehrfach dem vor 1400 Jahren gestorbenen islamischen Religionsgründer Mohammed begegnet sein. Dabei habe dieser gestanden, seine Anhänger gründlich hinters Licht geführt zu haben: Der Koran beispielsweise sei gar nicht heilig.1

Anfang 2014 kam heraus dass ein Anschlag auf Khan, welcher sich immer wieder vermeintlichen Morddrohungen von Islamisten ausgesetzt sieht, ein PR-Coup war. Bei dem „Anschlag“ schoss Kahn einem bezahlten Angreifer ins Bein.

Wie jedes Mal sprach auch Viehmann selber. Manfred Mattis war auf Grund des AfD-Parteitages in Bremen nicht anwesend. Das Trauerspiel dauerte nicht mal eine Stunde.

Dann gingen die RassistInnen. Nach einem Zusammenstoß in der Innenstadt zwischen Gegendemonstrant_innen und Kagidas wird bei TeilnehmerInnen der Ruf nach Hooligans laut, die die Kundgebung schützen sollen. Es bleibt abzuwarten, was am Montag passiert. Denn für diesen ruft KAGIDA auf, an der Kundgebung der Grünen und des Bürgermeisters teilzunehmen, man sei schließlich für die gleichen Ziele.

1 http://www.fr-online.de/kreis-offenbach/prozess-islamkritiker-zahid-khan-ein-genialer-pr-coup,1473032,26245790.html

KAGIDA #9 und Neujahrsempfang der AfD

80 RassistInnen+++ 300 Gegendemonstrant_innen auf Gegenkundgebungen+++ AfD Neujahrsempfang gestört

Zum neunten mal versammelte sich Kagida am 26.1. am Scheidemannplatz. Nach den üblichen Reden der Veranstaltenden zogen sie innerhalb von 16 Minuten ihre Demonstrationsroute durch. Von Beginn der Versammlung bis zur Auflösung verging noch nicht mal eine Stunde. Die 80 anwesenden RassistInnen, konnte der Anmelder Michael Viehmann nach der Vernastaltung auf der Facebookseite nicht wie üblich als einen weiteren Erfolg für die Bewegung verkaufen. Die Zahl der Teilnehmenden hat sich im Vergleich zur letzten Woche halbiert, bislang hat Kagida auch noch keinen Rückblick zu ihrer Veranstaltung veröffentlicht.
Auffällig ist vor allem die fehlende Teilnahme von überregionalen Neonazigruppen. Auch der Landesverband der NPD erschien trotz vorheriger Ankündigung nicht. Anzumerken sei an dieser Stelle auch, dass auch im osthessischen Fulda sowie in Frankfurt, regionale Pegida-Ableger versuchten, Leute auf die Strasse zu mobilisieren.

Neujahrsempfang der AfD
Am Sonntag den 25.1. fand im Hotel Reiss der Neujahrsempfang der AfD statt. Der Einladung der vier Kreisverbände Kassel Stadt, Kassel Land, Schwalm-Eder sowie Waldeck-Frankenberg folgten 250 Gäste. Der Sprecher der Afd Kassel Stadt, Manfred Mattis eröffnete die Veranstaltung und ging in seiner Rede auf die Entwicklung seiner Partei auf regionaler und bundesweiter Ebene ein. Ebenso nahm er die wöchentlichen rassistischen Demonstrationen von Pegida bzw. Kagida in den Schutz gegenüber einer voreingenommenen Medienberichterstattungen sowie Gegenprotesten. Mattis ist allwöchentlicher Redner bei Kagida-Veranstaltungen in Kassel. Von rassistischen Einstellungen sprach er die Pegida-Bewegung, wie auch die Mitglieder der AfD frei. „Wir haben auch Menschen mit Migrationshintergrund, die uns heute hier helfen, diese Veranstaltung durchzuführen“, wandte Mattis sich an die anwesenden Sicherheitsbeauftragten. Unter den Zuhörenden befanden sich zahlreiche Gäste, die ihren Protest durch jubeln oder sehr ausufernden Applaus mitteilten. Dies störte wiederum andere so erheblich, dass sie sich von ihren Plätzen erhoben und erbost den Rausschmiss forderten. Die Rede musste an mehreren Stellen deshalb unterbrochen werden.
Als Gastredner war der Publizist Udo Ulfkotte geladen. Auch seine Rede wurde mehrfach gestört. Dem inhaltsschwachen Vortrag von Ulfkotte, der seine Thesen über „gekaufte Journalisten“ in erster Linie auf seine eigenen Erfahrungen als Journalist stützte folgte eine abschließende Diskussion. Ulfkotte publiziert beim verschwörungstheoretischen und esoterischem Kopp-Verlag und war darüber hinaus auch bereits Redner bei Pegida in Dresden.

KAGIDA #8 Ein weiterer deutscher Montag

Nun zum achten Mal versammelten sich am 19.01.2015 160 TeilnehmerInnen bei KAGIDA am Scheidemannplatz. Damit kamen diesen Montag weniger RassistInnen als die Wochen zuvor. Immer deutlicher wird die Selbstüberschätzung des Anmelders Viehmann, der von einem neuen Rekord mit 400 TeilnehmerInnen sprach. Der Großteil des Klientels bestand aus Neonazis und AfDlerInnen. So waren erneut Rechtsradikale des ehemaligen Freien Widerstandes Kassel anwesend, darunter Mike Sawallich und Marcel Weifenbach. Auch die in der Lokalpresse viel beachtete “Kameradschaft Strum 18 Cassel”, darunter Diana Weber, ihre Mutter Marion Weber und der bereits wegen gef. Körperverletzung und zeigen des Hitlergrußes verurteilte Rene Sparbier. Hinzu kommen eine Vielzahl an u.a. mit Thor Steinar szenetypisch gekleideten Neonazis, darunter Rechsradikale aus Fulda und dem Eichsfeld.

Obwohl man sich durch das Demonstrationsverbot von PEGIDA erhoffte, dass “Kassel an diesem Montag zu Dresden” werde, verirrten sich nur vereinzelt Menschen aus dem Tal der Ahnungslosen in den Westen. Positiv fiel diese Woche die wesentlich sachlichere Berichterstattung der Provinzpresse auf. Was nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein dürfte, dass sich diesmal nicht die tendenziöse Journalistin Ulrike Pflüger-Scherb für den Artikel verantwortlich zeigte. Vergange Woche hatte sie, entgegen aller Tatsachen, davon geschrieben, dass bei KAGIDA Familien mit Kinderwägen anwesend waren und damit verrsucht, KAGIDA als harmlosen Familienevent zu verklären, sowie linken Gegenprotest zu deligetimieren.

Auch diesen Montag versammelten sich auf zwei Gegenkundgebungen und entlang der Route ca 600 Gegendemonstrant_innen. Die Polizei versuchte durch eine weitläufige Absperrung des Versammlungsgebietes, den KAGIDA-Aufmarsch von Gegenprotesten abzuschirmen, was nicht vollends gelang. Wie auch in den letzten Wochen kam es dabei zu einer Vielzahl an polizeilichen Maßnahmen. So gab es im Hauptbahnhof einen Kessel, zwei Kinder wurden brutal von der Polizei festgenommen und abgeführt. Gegen sich darüber empörende Passant_innen wurde daraufhin ebenfalls gewaltsam vorgangen. Von Repression Betroffene sollten sich wie immer bei der Rote Hilfe Kassel melden.

KAGIDA #7

200 RassistInnen+++ 600 Gegendemonstrant_innen auf 2 Gegenkundgebungen +++ Viele Störaktionen

Erneut zogen am Montag den 12.1. circa 200 RassistInnen auf ihrer ein Kilometer langen Route durch die Stadt. Wieder war eine beträchtliche Anzahl des Kasseler AfD-Verbandes anwesend. Weiterhin fanden sich neben den bekannten Neonazis aus der Region, wie Marcel Weifenbach, der abermals als Ordner fungierte auch wieder Neonazis aus Südniedersachsen und Osthessen ihren Weg zum Scheidemannplatz. Die TeilnehmerInnen von KAGIDA waren sichtlich genervt über die viele Störaktionen entlang der Route. Schon vor Beginn der KAGIDA Veranstaltung war eine auffällige Gruppe von Neonazis am Hauptbahnhof unterwegs. Unter ihnen Benjamin Bauermeister, der öfters die Hand zum Hitlergruß gehoben hatte und dabei immer wieder „Heil“ gerufen hat. Die anwesende Polizei begleitete die Gruppe daraufhin lediglich zur Kundgebung.

Lange nicht gesehen – trotzdem wieder erkannt

Mike Sawallich (rechts)

Mike Sawallich (rechts)

Ein neues Gesicht bei KAGIDA war der ehemalige JN-Aktivist und führende Kopf des ehemaligen „Freien Widerstands“ Mike Sawallich. Ihm ist es anscheint nicht zu peinlich hinter einem Transparent zu laufen, auf dem das „Sonnenzeichen“ in einen Mülleimer geworfen wird. Während er 2007 noch probierte einen Naziaufmarsch in Kassel anzumelden, wurde es um ihn und den Freien Widerstand Kassel in den letzten Jahren ruhig.  Zwischendurch war er mit seiner Privatinsolvenz beschäftigt, auch seine Freundin samt Kind verließ ihn.
Besonders zynisch erscheinen die Versuche von KAGIDA, sich mit den  Betroffenen der Anschläge in Paris zu solidarisieren. Dabei war es Mike Sawallich, der im Jahr 2006 eine Gedenkdemonstration zu dem Pogrom am 7. November in Kassel störte. Gleiches gilt für den Anmelder Michael Viehmann, der am 1. August vergangenen Jahres auf Facebook seinen Hass auf das „Judenpack“ mitteilte. Die Solidarisierung mit  den Opfern des antisemitischen Terror von Paris durch KAGIDA ist eine einzige Farce.

Repression   
Erneut kam es zu Festnahmen und einer Vielzahl von  Personalienfeststellungen. So gab es von Anfang an Vorkontrollen durch  die Polizei, bei denen auch Fotos  von Personen angefertigt wurden. Legt gegen alle Maßnahmen Widerspruch die sie durchführen Widerspruch ein, und fertig ggf. Gedächtnisprotokolle an, setzt euch mit der  Roten Hilfe Ortsgruppe in Verbindung.