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Die Neonazi-Studenten: Burschenschaft Germania Kassel
Antifaschistische Recherchebroschüre gegen die Burschenschaft Germania Kassel
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Die Studentenverbindung Germania Kassel ist als einzige Burschenschaft Kassels glücklicherweise allein auf weiter Flur. Dennoch ist sie wie andere Burschenschaften des Dachverbands „Deutsche Burschenschaft“ politisch in der neonazistischen und völkischen Rechten angesiedelt. Seit der letzten öffentlichen Aufmerksamkeit sind einige Jahre vergangen, daher richten wir erneut 2021 einen antifaschistischen Blick auf die Entwicklungen in der Wolfsangerstraße 98 in Kassel.
Es zeigt sich: Die Burschenschaft ist weiterhin eine Institution der rechten Szene in Kassel und verfügt über ein nicht zu unterschätzendes Potential an Aktivisten. Ihre Mitglieder waren und sind dabei häufig über die Burschenschaft hinaus in relevanten rechten Stukturen, darunter dem militanten Neonazismus, aktiv. Gleichzeitig bekleiden die sogenannten Alten Herren der Burschenschaft nach ihrer Studienzeit gesellschaftliche Positionen als Professoren, Schuldirektoren, Lehrer, Reservisten und in einem Fall sogar stellvertreten ürgermeister. Ein Grund mehr für uns über die Burschenschaft Germania und die neonazistischen Aktivitäten ihrer Mitglieder aufzuklären.
Die Burschenschaft Germania
An vielen universitären Standorten existieren studentische Verbindungen, Burschenschaften und andere männerbündische Reliquien vergangener Jahrhunderte. Meist jedoch an älteren Universitäten, die sich gerne den Stempel „geschichtsträchtig“ aufdrücken möchten.
Doch auch die recht „junge“ Universität Kassel besitzt solche Verbünde mit der farbentragenden Studierendenverbindung TW V. Chattia ( T.V. Bauhütte zu Kassel vorm. Hildburghausen/Thüringen) in der Gartenstraße 17 in Kassel/Wesertor und die farbentragende Burschenschaft Germania Kassel in der Wolfsanger Straße 98 Kassel/Wolfsanger. Letztere fiel vor allem durch ihre rechten und überzeugt nationalsozialistischen Mitglieder immer wieder negativ auf. Die Burschenschaft Germania Kassel ging am 4. Dezember 1985 aus der Vereinigung Alter Burschenschafter Kassel (VAB) hervor. Seit 1991 ist sie in der Deutschen Burschenschaft (DB) organisiert.
Die AfD in Kassel
Bei der Landtagswahl in Hessen am 28.10.2018 schaffte die Alternative für Deutschland (AfD) mit 13,1 % der Stimmen auch im letzten deutschen Landtag den Sprung über die 5 % Hürde und war somit in allen Bundesländern (als Oppositionspartei) vertreten. Im Wahlkreis Kassel-Stadt I trat Manfred Mattis zur Wahl für die AfD an und holte 8,7 % der Stimmen. Mattis, schon seit den Anfängen der AfD in Kassel Teil der Partei, trat auch außerhalb dieser in Erscheinung. So agierte er z.B. als Redner bei KAGIDA und trat zuletzt auch als Schaulustiger des Kutschera-Prozesses in Erscheinung.