Nun zum achten Mal versammelten sich am 19.01.2015 160 TeilnehmerInnen bei KAGIDA am Scheidemannplatz. Damit kamen diesen Montag weniger RassistInnen als die Wochen zuvor. Immer deutlicher wird die Selbstüberschätzung des Anmelders Viehmann, der von einem neuen Rekord mit 400 TeilnehmerInnen sprach. Der Großteil des Klientels bestand aus Neonazis und AfDlerInnen. So waren erneut Rechtsradikale des ehemaligen Freien Widerstandes Kassel anwesend, darunter Mike Sawallich und Marcel Weifenbach. Auch die in der Lokalpresse viel beachtete “Kameradschaft Strum 18 Cassel”, darunter Diana Weber, ihre Mutter Marion Weber und der bereits wegen gef. Körperverletzung und zeigen des Hitlergrußes verurteilte Rene Sparbier. Hinzu kommen eine Vielzahl an u.a. mit Thor Steinar szenetypisch gekleideten Neonazis, darunter Rechsradikale aus Fulda und dem Eichsfeld.
Obwohl man sich durch das Demonstrationsverbot von PEGIDA erhoffte, dass “Kassel an diesem Montag zu Dresden” werde, verirrten sich nur vereinzelt Menschen aus dem Tal der Ahnungslosen in den Westen. Positiv fiel diese Woche die wesentlich sachlichere Berichterstattung der Provinzpresse auf. Was nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein dürfte, dass sich diesmal nicht die tendenziöse Journalistin Ulrike Pflüger-Scherb für den Artikel verantwortlich zeigte. Vergange Woche hatte sie, entgegen aller Tatsachen, davon geschrieben, dass bei KAGIDA Familien mit Kinderwägen anwesend waren und damit verrsucht, KAGIDA als harmlosen Familienevent zu verklären, sowie linken Gegenprotest zu deligetimieren.
Auch diesen Montag versammelten sich auf zwei Gegenkundgebungen und entlang der Route ca 600 Gegendemonstrant_innen. Die Polizei versuchte durch eine weitläufige Absperrung des Versammlungsgebietes, den KAGIDA-Aufmarsch von Gegenprotesten abzuschirmen, was nicht vollends gelang. Wie auch in den letzten Wochen kam es dabei zu einer Vielzahl an polizeilichen Maßnahmen. So gab es im Hauptbahnhof einen Kessel, zwei Kinder wurden brutal von der Polizei festgenommen und abgeführt. Gegen sich darüber empörende Passant_innen wurde daraufhin ebenfalls gewaltsam vorgangen. Von Repression Betroffene sollten sich wie immer bei der Rote Hilfe Kassel melden.