Am Wochenende vom 24. bis 26. Juni fand im nordhessischen Knüllgebirge (Landkreis Schwalm-Eder) eine neonazistische Sommersonnenwendfeier statt. Ort der Veranstaltung war, wenig überraschend, das Anwesen, das dem 2014 verstorbenen Neonazi und Holocaustleugner Manfred Röder gehörte. Kurz vor seinem Ableben war das Grundstück offiziell in den Besitz der Tochter der Britin Michèle Renouf, die selbst als Holocaustleugnerin gilt, übergegangen.
Auf dem Programm standen neben Liederabend und Sonnenwendfeier auch Vorträge von Meinolf Schönborn, Robert Steinert (rechter Verleger), Frank Ludwig (NPD-Funktionär) und Gerd Ittner (international umtriebiger Neonazi). Beworben wurde die Veranstaltung maßgeblich durch Schönborn, der dafür u.a. die Kanäle seines Magazins “Recht und Wahrheit” nutzte. Schönborn machte zuletzt 2013 überregional Schlagzeilen, als im SWR über seine Rolle in der Neonazi-Organisation “Neue Ordnung” berichtet wurde. Die Gäste kamen sowohl aus dem Umland als auch aus dem Rest Deutschlands.
Michèle Renouf ist offenbar darum bemüht, die Tradition fortzusetzt, das abgelegene “Haus Richberg” im Knüll als neonazistische Begegnungsstätte zu nutzen. Die regelmäßig dort stattfindenden Sonnenwendfeiern sind nur ein Beispiel dafür.