Am 13. und 27. Februar fand in Kassel eine Kundgebung gegen Gewalt an Frauen vor dem Rathaus statt. Die Nähe zu AfD und „Kandel ist überall“ weisen auf einen rassistischen Hintergrund hin.
Auf Facebook wurde die Aktion ausschließlich von der AfD und der offiziellen Facebook-Seite von „Kandel ist überall“ aufgegriffen. Dort wurde zuvor dazu aufgerufen, Aktionen und Fotos vor dem eigenen Rathaus zu machen, um die rechte Initiative in Kandel zu unterstützen. Es ist also trotz unscheinbaren Auftretens davon auszugehen, dass die Kundgebung vor dem Kasseler Rathaus in diesem Kontext stattfindet und einen rassistischen Hintergrund hat.
Nachdem in Kandel eine Fünfzehnjährige von ihrem Ex-Freund im Streit getötet worden war, gingen bis zu 4.500 Menschen auf die Straße. Schnell war klar, dass es den Organisator*innen nur am Rande um Gewalt an Frauen geht. Als Gegenmaßnahmen werden beispielsweise die Schließung der deutschen Grenze sowie konsequentere Abschiebepolitik gefordert. Die aus dem AfD-Umfeld organisierten Demonstrationen zogen u.a. rechte Hooligans und die Identitäre Bewegung an. Von der Partei selbst wird die Initiative als rechte Bürgerbewegung und „Durchbruch im Westen“ gefeiert.
Wie schon bei Pegida scheint es auch in Kassel einen Ableger zu geben. Zwar verzichten die Organisator*innen (wahrscheinlich bewusst) auf offensichtlich rassistisches Material auf der Kundgebung oder eine eindeutige politische Einordnung. Zumindest einige der beteiligten Personen legen jedoch auch in Kassel eine Verbindung zur AfD nahe.
Am kommenden Dienstagnachmittag soll die Kundgebung erneut stattfinden.